Sehr geehrter Herr Gaufer,
vor dem Hintergrund steigender Preise für Agrarrohstoffe und einer dramatischen Zahl hungernder Menschen in den ärmsten Ländern der Welt habe ich beim 3. Internationalen Agrarministergipfel im Januar 2011 eine engere Vernetzung von Agrarpolitik, Entwicklungspolitik sowie Handels- und Finanzpolitik gefordert.
Ich denke, der Kampf gegen den Hunger muss ganz oben auf der Agenda der Weltgemeinschaft stehen. Nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung kann es gelingen, den Hunger in der Welt einzudämmen und den Milleniumszielen ein Stück näher zu kommen.
Wir stehen vor einer gewaltigen Herausforderung: Die Ernährung einer bis 2050 auf etwa neun Milliarden Menschen anwachsenden Weltbevölkerung muss gesichert werden.
Eine weitere Herausforderung ist es, die Rahmenbedingungen für den Handel deutlich zu verbessern und die Funktionsfähigkeit der Märkte zu gewährleisten.
Mit Blick auf rapide steigende Preise für einzelne Agrarrohstoffe bin ich zudem besorgt, dass exzessive Ausprägungen von Preisvolatilität und Spekulationen auf internationalen Agrarmärkten eine Bedrohung für die Ernährungssicherung darstellen können.
Natürlich gehören Schwankungen der Preise zum Markt. Allerdings sehe ich die Gefahr, dass durch reine Spekulationen erheblicher Einfluss auf die Preise genommen wird. Hier sind wir gefordert, wir müssen auf diesem Feld dringend handeln. Die Nahrungsmittelmärkte dürfen nicht zum Objekt von Zockern werden. Nahrungsmittel und Agrarrohstoffe sind eben kein Produkt wie jedes andere, hier geht es um die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen.
Sie finden übrigens alle Dokumente dazu unter www.gffa-berlin.de.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Bundesministerin