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Autor Sibylle Reiter am 18. Oktober 2010
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Verbraucherschutz und Verbraucherrechte

Google Street View

Sehr geehrte Frau Aigner,

in den Medien setzen Sie sich offensichtlich für die Einhaltung und Verschärfung des Datenschutzes ein. Deshalb nun meine Frage an Sie:

Wie kann es sein, daß sich der Bürger aktiv darum bemühen muß, daß seine Immobilie nicht im Internet von Google Street View abgebildet wird? Müßte es nicht eher umgekehrt sein, und die Einwilligung des Bürgers zur Abbildung eingefordert werden? Warum gelten hier nicht die allgemeinen Grundsätze des Datenschutzes?

Wenn ich nun als Bürger einen Widerspruch bei G00gle einlege, was passiert denn dann mit den angegebenen Daten?

Ist es nicht so, daß bei den geforderten Angaben für den Widerspruch dermaßen viele private Daten preisgegeben werden müssen, daß es das weitaus kleinere Übel ist, besser auf den Widerspruch zu verzichten?

Durch den Widerspruch erhält Google zu den gemachten Bildaufnahmen noch alle Daten, wie die Privatadresse, Beschreibung des Hauses und der Umgebung, Automarke und Kennzeichen, Personenbeschreibung aller in der Familie lebenden Personen etc, die, wenn gewollt(?) ganz leicht miteinander verknüpft werden können! So weiß man sofort, wer wo wohnt, welches Auto dieser Bürger fährt und andere Daten....

Wenn der Widerspruch die einzige angebliche Möglichkeit ist, seine Daten und seine Privatsphäre zu schützen, hat dann nicht die Politik auf ganzer Linie versagt?

Oder welche Vorgehensweise raten Sie dem besorgten Bürger? Was haben Sie denn selbst in der Angelegenheit unternomen?

Ist der Bürger außerdem nun ständig gezwungen, zu kontrollieren, ob ein Kamerawagen vor seinem Haus vorbeifährt, bevor er das Haus verläßt, um unliebsame Bilder zu vermeiden?

Wie verhalten sich denn in solchen Fällen Politiker und Bürger, die in der Öffentlichkeit stehen? Gilt für diese eine andere Verfahrensweise?

Wie kann der Bürger denn sicher stellen, daß Google nicht alle Daten im Internet veröffentlicht, diese verknüpft, weiterverkauft, etc?

Es wäre schön, wenn Sie mir hier Ihre Ansicht der Dinge schildern könnten.

Mit freundlichen Grüßen

Sibylle Reiter

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