Sehr geehrte Frau Ministerin Aigner,

den folgenden Vorschlag möchte ich Ihnen unterbreiten:

Ermittlung der Verkaufspreise.

Man stellt immer wieder fest, dass Preise zu einem sehr hohen Prozentsatz vor dem Komma aber auch hinter dem Komma meist mit der Zahl 9 , 0,95 oder sogar 0,99 enden. Der Sprung auf die nächste Zehner-Zahl wird so vermieden. Auf den ersten Blick ist 9,99 wesentlich besser als 10,00. Dabei ist dazwischen nur 0,01. So wird der eilige Kunde schnell verschaukelt.

Persönlich schaue ich mir oft Preislisten an. Umso mehr 9 in den Endziffern von Preisen stehen, umso mehr fühle ich mich verschaukelt. Es erweckt den Eindruck sehr genauer Kalkulation. Das stimmt meistens nicht, es heißt eher einen optisch attraktiven Preis fest zulegen.

Um die Seriosität der Preisgestalter zu ermitteln schlage ich vor die gültigen Preislisten regelmäßig zu überprüfen. Dieses nach dem einfachen Schema, das jede Zahl, von 0 bis 9 in einer Preisliste statistisch ebenso oft erscheinen muss.

In einem mir kürzlich zugeschickten Angebot musste ich feststellen, dass allein die Zahl 9 unter allen im Angebot vorhandenen Preisen mit über 60% vertreten war, also 6 mal soviel wie jede andere Zahl. Für mich ist ein Maß der Unseriosität des Anbieters.

Ich schlage vor, dass im Verbraucherministerium ein freiwilliges entsprechendes Maß kreiert wird, dass dem Verbraucher in seiner Kaufentscheidung hilft. Recht seltsam ist es z.B., dass rein zufällig alle Treibstoffe an den Tankstellen hinter dem Komma eine 9 vorweisen.

Können Sie so etwas einführen, halten Sie es zum Verbraucherschutz für sinnvoll?

Gerne höre ich von Ihnen,
mit freundlichem Gruß,

Volkhart Holscher