Sehr geehrte Frau Schäfer,
die Vermeidung von Wildtierverlusten durch landwirtschaftliche Tätigkeit ist ein wichtiges Thema.
In der Praxis gibt es einfache präventive Vorsichtsmaßnahmen, die sehr wirksam sind. Landwirtschaftliche Fachberater, Jäger und auch die landwirtschaftlichen Fachzeitschriften weisen immer wieder auf diese Möglichkeiten hin. So sollen beispielsweise wildlebende Tiere am Vorabend der Mahd vom Eindringen in die zu mähenden Flächen abgehalten werden. Dazu werden die Schlagränder angemäht und anschließend werden Wildscheuchen, Blinklampen oder Tongeber am Feldrand aufgestellt. Außerdem können Tiere z. B. durch Absuchen der Flächen mit Hunden vor der Mahd vertrieben werden. Fachberater empfehlen, die Flächen nicht von den Außenrändern, sondern aus der Mitte heraus zu mähen, damit die Tiere fliehen können.
Zweiter wichtiger Ansatzpunkt ist Weiterentwicklung der Technik. Mein Ministerium ist bemüht, hier gemeinsam mit der Wirtschaft praxistaugliche Lösungen anzubieten. Dazu unterstützt das BMELV beispielsweise die Entwicklung von speziellen Sensoren (Infrarot, Mikrowellen) für das Aufspüren von Tieren im Pflanzenbestand z. B. vom Traktor aus. Damit können insbesondere die sehr jungen Tiere geschützt werden, denen der Fluchtreflex noch fehlt.
Ich hoffe sehr, dass wir über diese beiden Ansätze dazu beitragen können, unnötiges Sterben von Wildtieren durch landwirtschaftliche Tätigkeiten weiter zu reduzieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre