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Autor Jürgen Kruse am 08. März 2010
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Ländliche Räume

Überall Heckenpflanzprogramme dringend notwendig!

Konzept für eine neue Heckenbänder – Schaffung von Biotopvernetzungen
-Muster-Antrag auf Fördermittel für Neuanpflanzung von landschaftsgestaltenden Hecken besonders auch an Fahrradstrecken als Elemente zur Schaffung von Biotopverbundsystemen , als Teile der zu fördernden Landschaftsstruktur , als essentielle Bestandteile eines Konzepts zur Entwicklung eines „sanften Tourismus“ und abschnittweise ggf. auch als Basis zur Verwertung von Wildobst in allen Kommunen und Kreisen-

Ausgehend von der Tatsache, dass im Landkreis ... kaum noch ökologisch bedeutsame mehrreihige, ausreichend breite, altersgestufte, aus möglichst verschiedenen, standortgerechten Sträuchern bestehende Hecken mit buchtiger Flanke und Saumzone vorzufinden sind, wird folgender Vorschlag gemacht:

Vor allem an Nebenstrecken, die für Wanderer und Fahrradtouristen reizvoll sind, kann abschnittweise ein neues Heckenband entstehen, das die notwendige Biotopvernetzung (Naturschutz) voranbringt. Dabei können bereits vernichtete oder stark beeinträchtigte Hecken wieder belebt und Baumreihen durch Hecken ergänzt werden und Verbindungslinien zu Gehölzen und Hecken in Insellage geschaffen werden.
Hierzu werden Streckenverläufe (in Abstimmung mit den „schönsten Radtouren“ im ....) vorgeschlagen, die mit Unterstützung der Kommunen noch zu präzisieren sind.

Da es sich bei den Strassen und Wegen überwiegend um Gemeindeeigentum mit ausreichend breiten Seitenstreifen handeln dürfte, können die kommunalen Instanzen leicht für eine planerische und rechtliche Absicherung der zu pflanzenden Hecken sorgen. Die für die Erhaltung der Artenvielfalt, als Bienenweide und Vogelnährgehölze wichtigen Gehölze, wie Schlehe, Weißdorn, Holunder, Hundsrose, Haselnuss, Eberesche, Kirschpflaume, Kreuzdorn, Pfaffenhütchen, Sanddorn sollen bevorzugt werden. Das Heckenband soll durch eine breite Bürgeraktion (Kreis, Samtgemeinden, Umweltverbände, Imker, Jäger, Schulen...) entstehen und u.a. durch Patenschaften für die einzelnen Abschnitte sowie durch ein naturnahes Pflegekonzept im Bestand geschützt werden. Dieses Heckenband soll:
-das Landschaftsbild erhalten bzw. aufwerten,
-die Entwicklung des Tourismus (z.B.: „Hecken-Erlebnis-Touren“) fördern,
-abschnittweise auch als ökonomisch nutzbare Wildobsthecke dienen,
-eine Strasse der alten Obstsorten ergänzen,
-das Artensterben verhindern,
-für Schulen, touristische Angebote, Umweltverbände etc. als Lehrstück für ökologische Zusammenhänge und als Betätigungsfeld dienen.

Attraktive Strecken für Radler benötigen dringend Wind- und Sonnenschutz . Überall ist mittlerweile bekannt, dass mehrreihige Hecken vielfältige Aufgaben erfüllen. Sie beleben das Landschaftsbild und erhöhen den Erholungswert, sind Bindeglieder für die Vernetzung von Lebensräumen und unverzichtbarer Lebensraum z.B. für Fasan, Hase, Rebhuhn, Igel, und viele Nutzinsekten. Hecken können auf der Windschattenseite sogar eine Erstragsteigerung bewirken. Sie schützen Weidetiere vor Hitze, Regen und Wind, verbessern den Wasserhaushalt und vermindern die Bodenerosion. Hecken tragen zur Luftreinhaltung bei, indem sie Staub- und Rußteilchen ausfiltern und Stoffe binden. Sie erfüllen als „Straßenbegleitgrün“ viele technische Aufgaben wir Blendschutz, Sichtschutz, Lärmschutz, Staubschutz und Abmilderung von Unfallfolgen.

Erste Abschnitte können durch die Kommunen in Zusammenarbeit mit Umweltverbänden, Schulen, Jugendgruppen, Kindergärten, Menschen im freiwilligen ökologischen Jahr, Vereinen usw. entstehen. Abschnittweise könnten Hochzeitspaare, Schützenkönige, Firmen ... Gehölze stiften. Ganze Abschnitte können als Naturlehrpfade entwickelt werden.
Dazu ist es notwendig, dass Gelder für Ausgleichsmaßnahmen gebündelt werden und zusammen mit Fördergeldern immer wieder in dieses Projekt fließen. Gehölzschnitt aus notwendigen Pflegemaßnahmen wird für die Neuanpflanzungen benötigt (ersetzt Schutzzaun) und Einnahmen aus dem Verkauf von Holz sollten in die Neuanpflanzungen fließen. Ganze Abschnitte können im Sinne der „modifizierten Benjeshecke“ preisgünstig angelegt werden.

Die gesamte Bevölkerung wird über die ökologische Bedeutung des Lebensraums Hecke und naturnahe Pflege informiert, ggf. durch „Umweltschutz-Wettbewerbspreise“ (vgl. Landratsamt Karlsruhe). Patenschaften für Hecken (etwa von Schulklassen, Jugendgruppen, Senioren, Vereinen), die der Durchführung von Pflanzaktionen, der Erhaltung, dem Schutz und der naturkundlichen Beobachtung dienen, werden überall angeregt. Sich vernetzende Hecken an Straßen und Wegen werden im Rahmen von „Hochzeits- oder Jubiläums – Hecken“ (z.B.: „Hecke der Schützenkönige von...“) angeregt und gefördert. „Heckenerlebnispfade“ und ein „Hecken-Umwelt-Zentrum“ könnten geschaffen werden zur Bündelung entsprechender touristischer Angebote und umweltpädagogischer Bemühungen (Beispiele: „Wallhecken-Umwelt-Zentrum“ in Leer; siehe: www.wallhecken.de; Heckenerlebnispfad Bräunlingen, www.braeunlingen.de/de/heckenerlebnispfad), ggf. angereichert mit einem Informationspaket zu Insekten und Bienen.
AK Heckenschutz: www.heckenschutz.de
info@heckenschutz.de

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