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Autor Werner Geiselhart am 03. Januar 2011
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Verbraucherschutz und Verbraucherrechte

Verdeckte Ermittler bei Banken aus der Sicht eines Bankangestellten

Sehr geehrte Frau Aigner,

ich war bisher immer CDU-Wähler, auch deswegen, weil ich mich als Angestellter einer Sparkasse nicht von dieser Partei verunglimpft fühlte.

Was Sie sich in letzter Zeit aber leisten, grenzt an Banken-Bashing. Da will man verdeckte Ermittler auf die Berater ansetzen. Ja gehören wir denn zur Drogen- oder Autoschieber-Szene?

Ich selbst bin kein Berater, aber ich kann von meinen Beraterkollegen behaupten, dass sie niemanden über den Tisch ziehen wollen. 98% unserer Kunden sind mit der Sparkasse zufrieden!!

Setzen Sie bitte mal da an, wo Verbraucher wirklich abgezockt werden:
- Wenn einem Niedrigverdiener Autos für 40.000 € angedreht werden, die nach 2 Jahren nur noch die Hälfte wert sind. - Wenn Reisebüros derselben Klientel Reisen für 10.000 € verkaufen, was die Bank dann finanzieren muss. Die bösen Buben sind dann die Banker, die den armen Kunden in die Schulden treiben.
- Wenn staatliche Wettbüros (Lottoannahmestellen) dankend Geld von den Ärmsten annehmen.
- Wenn irgendwelche medizinischen Scharlatane und Schamanen die Leute abzocken.
usw. usw.

Ich bin in der Bank-IT tätig und habe u.a. die Aufgabe, die sich häufenden staatlichen Auflagen in die Praxis umzusetzen. Unsere Berater verbringen inzwischen 75% Ihrer Tätigkeit damit, den ausufernden Bürokratismus zu bewältigen.

Das geht natürlich auch von der Beratungszeit ab --> Anstatt Bürokratieabbau ein sinnloser Bürokratismus ohnegleichen.
Die meisten Kunden wollen gar nicht, dass alles über Ihre Lebensverhältnisse hinterfragt wird.

Ich muss mich sowieso wundern, wie unsere Berater bei diesem Wust von gesetzlichen Vorschriften und Hinterfragungsorgien noch eine fachbezogene Beratung durchführen können.

Natürlich sind wir kein reines Wohlfahrtsunternehmen, dessen Mitarbeiter ehrenamtlich arbeiten. Wir wollen und müssen auch Geld verdienen, um ein reibungsloses Bankgeschäft (Zahlungsverkehr und SB-Geräte sind nicht umsonst) gewährleisten zu können.

Auch haben wir der Öffentlichkeit im letzten Jahr 5,2 Mio. an Steuern überwiesen, und kein Landrat oder Bürgermeister hat sich darüber beklagt.

Bitte bedenken Sie, dass 250.000 Sparkassenmitarbeiter auch potentielle Wähler sind, die Ihre Wahl auch nach der Art und Weise treffen, wie sie behandelt werden --> so wie Schwerverbrecher, auf die verdeckte Ermittler angesetzt werden oder wie normale, nicht allzu gut verdienende Berufstätige, die ihren Job nach bestem Wissen und Gewissen verrichten.

Wollen Sie, dass Ihnen diese Wähler auch noch davonlaufen?

Mit freundlichen Grüßen

Werner Geiselhart
Mitarbeiter einer Kreissparkasse

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