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Beantwortet
Autor Markus Weniger am 21. Juli 2008
10599 Leser · 344 Stimmen (-2 / +342)

Aktuelles

Atomlager Asse II

Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident,

sind Ihnen die Vorgänge im Atom(end)lager Asse II bekannt?
Ich muss ehrlicherweise zugeben, mir waren sie das bis vor kurzem nicht. Ich habe erstaunlicherweise nicht durch die Presse sondern über einen Bekannten erfahren, dass im Atomlager Asse, dass als Versuchslager für atomaren Restmüll geplant und nun schon seit Jahren praktisch als Endlager betrieben wird, ein Umweltgau bevorsteht. Obwohl die Verantwortlichen wissen (z.B. durch das Vollaufen von Asse I), dass die dort vorhanden geologischen Bedingungen, ein "Absaufen" der Lagerstätten zu fast 100% wahrscheinlich machen, werden dort über Jahre hinweg verbraucht Brennstäbe eingelagert. Soweit ich erfahren habe, läuft der Schacht auch heute schon derart voll, dass eine Rückholung der gelagerten Behälter schon unmöglich ist. Hinzukommt, dass durch den sehr hohen Salzgehalt des Wassers (ehem. Salzstollen) die Korrisionsbeständigkeit der Lagerbehälter bei weitem nicht mehr gegeben ist.
Das Schlimmste aber ist, dass es wohl einen Plan gibt, die Lagerstätten geplant fluten zu wollen, um der Salzlauge den Raum zu nehmen. Das würde aber gleichzeitig bedeuten, dass der Atommüll endgültig nicht mehr rückholbar wird (Stollen unbegehbar) und somit für die Zukunft eine immernoch tickende Zeitbombe darstellt.

Ich bitte Sie nun inständig, sich dieser Sache anzunehmen und ihm Rahmen Ihrer Möglichkeiten mit den verantwortlichen Ministerien eine Lösung zu finden, die der Umwelt und den Bürgern heute und in Zukunft hilft und nicht den Betreibern!

Mit freundlichen Grüßen
Markus Weniger

+340

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Antwort
aus dem Bundestag am 17. Oktober 2008
Bundestagspräsident

Sehr geehrter Herr Weniger,

die Vorgänge in der Schachtanlage Asse II sind bereits seit geraumer Zeit Gegenstand von Verhandlungen des Deutschen Bundestages und parlamentarischen Anfragen an die Bundesregierung. Noch am 16. September 2008 hat eine gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und des Ausschusses für Bildung und Forschung stattgefunden, bei der die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung, Bundesministerin Dr. Annette Schavan und Bundesminister Sigmar Gabriel, über die aktuelle Situation und die Pläne zur Schließung der Anlage berichtet haben. Das Protokoll dieser Sitzung finden Sie im Internet unter

http://www.bundestag.de/ausschuesse/a16/anhoerungen/70__S...

Im Übrigen wird die Schließung von Asse II von den genannten Ministerien, dem Niedersächsischen Umweltministerium und nachgeordneten Behörden, etwa dem Bundesamt für Strahlenschutz, realisiert. Wir möchten Sie daher bitten, sich an diese Institutionen zu wenden, sie halten aktuelle Informationen zu Asse II auch im Internet bereit. Demnach haben sich keine Hinweise ergeben, dass bisher Gefahren für Mensch und Umwelt entstanden sind.

Mit freundlichen Grüßen

Abteilung für Presse und Kommunikation