Sehr geehrter Herr Rathmann,
es ist der politische Wille der Bundesregierung und der Landesregierung von Brandenburg, den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien zu forcieren, um die Emissionen von klimaschädlichen Treibhausgasen so schnell wie möglich zu verringern. Des Weiteren muss langfristig bedacht werden, dass die konventionellen Energieträger endlich sind.
Richtig ist, dass Energie aus Wind und Photovoltaik naturgegeben nur stark fluktuierend zur Verfügung steht. Folglich sind gegenwärtig noch ausreichende Kapazitäten an Regelkraftwerksleistung auf der Basis fossiler Energieträger notwendig, um bedarfsgerecht die Stromversorgung zu sichern. Für die Landesregierung kommen dafür sowohl die einheimische Braunkohle als auch Erdgas in Frage. Der zwischen den Regierungsparteien SPD und DIE LINKE abgeschlossene Koalitionsvertrag bekennt sich zur Verstromung der Braunkohle als Brückentechnologie, bis die Versorgung des Industriestandortes Deutschland aus Erneuerbaren Energien sicher und zu international wettbewerbsfähigen Preisen gewährleistet werden kann.
Hauptproblem einer sicheren und bedarfsgerechten Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien sind die unzureichenden Speicherkapazitäten für Strom. Die in Deutschland existierenden Pumpspeicherkraftwerke können hier nur einen marginalen Beitrag leisten. Folglich sind zuerst entsprechende Speicherkapazitäten aufzubauen. So wird beispielsweise in Brandenburg daran gearbeitet, Strom aus Windenergie zur Erzeugung von Wasserstoff zu nutzen, diesen zu speichern und anschließend bei Bedarf wieder zu verstromen. Hierbei wir auch überlegt, wie man das in Deutschland und Europa vorhandene Erdgasnetz als Speichermedium nutzen kann. Für die Erforschung innovativer Speichertechnologien hat die Bundesregierung gerade bis zu 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Bis dahin sind schnell reagierende Regelkraftwerke, wie beispielsweise Gaskraftwerke, weiterhin erforderlich. Klar ist auch, dass der geplante Umbau der Energiewirtschaft in Deutschland nicht "an einem Tag" realisiert werden kann. Vielmehr ist er ein Prozess, der sich über mehrere Jahrzehnte hinziehen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carsten Enneper Abteilungsleiter Wirtschafts- und Energiepolitik Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg
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