Liebe Leserinnen und Leser,

auf dieser Website konnten Sie bis Mai 2015 eigene Beiträge zum Thema “Energiepolitik für Brandenburg” einstellen.

Auf seiner Website wird das Ministerium für Wirtschaft und Energie weiterhin über wirtschafts- und energiepolitische Themen informieren. Dort finden Sie auch eine Übersicht von Fragen und Antworten zur Energiestrategie 2030.

Ihre weiteren Fragen und Anregungen nehmen wir gerne über die Adresse energiedialog@mwe.brandenburg.de entgegen.

Beantwortet
Autor Evelyn Hoffmann am 07. Januar 2013
8692 Leser · 11 Stimmen (-1 / +10) · 0 Kommentare

Klimaschutz

Erhöhung des CO2-Ausstoß um 1 Millionen Tonnen

Sehr geehrtes Team,

Brandenburg hat seinen CO2-Ausstoß in 2011 um 1 Millionen Tonnen im Gegensatz zu 2010 erhöht. Der Pro-Kopf-Ausstoß ist damit mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Und dies trotz fortschreitenden Ausbaus der Erneuerbaren Energien.

Wie ist dies zu erklären?

Mit freundlichen Grüßen

Evelyn Hoffmann

+9

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Dr. Günter Hälsig am 11. Februar 2013
Dr. Günter Hälsig

Sehr geehrte Frau Hoffmann,

die energiebedingten CO2-Emissionen des Landes sind in der Tat wieder leicht angestiegen.

Das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) erstellt in unserem Auftrag eine jährliche Klimagasinventur für das Land Brandenburg, in der die Entwicklung der einzelnen Verbrauchssektoren und Brennstoffnutzungen untersucht wird.

Hauptursache für den Anstieg der energiebedingten CO2-Emissionen ist die zunehmende Braunkohleverstromung in 2011, welche ihren Emissionsanteil von 35,6 Mio. t auf 36,8 Mio. t steigerte. Die Gaskraftwerke im Land Branden- burg wurden deutlich weniger eingesetzt als im Vorjahr. Die Emissionen der Industrie, der Haushalte oder des Gewerbes haben sich nur geringfügig geändert.

Die Klimagasinventur 2011 des LUGV können Sie unter folgendem Link abrufen: http://www.lugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310....

Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien konnten in 2011 0,6 Mio. t mehr CO2 vermieden werden, als noch in 2010. Würde das Land Brandenburg die gesamte Erneuerbare Energie in konventioneller Art erzeugen, wäre die Emissionen des Landes um 11,6 Mio. t höher.

Leider führt der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht im gleichen Maß zu einem Rückgang konventioneller Energieträger. Der Rückgang konventioneller Kraftwerks- und Heizleistung ist kein kontinuierlicher Prozess und orientiert sich an wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Kohle- und Atomkraftwerke werden langfristig durch den Ausbau der Erneuerbaren Stromerzeugung und den stärkeren Einsatz von Gaskraftwerken weniger gebraucht. Die Jahre 2010 und 2011 sind besonders gekennzeichnet durch die Stilllegung von Atomkraftwerken. Dadurch wurde an den Strom- börsen verstärkt Kohlestrom nachgefragt, da dieser zurzeit sehr billig ist. Dies liegt am geringen Preis für CO2-Emissionszertifikate. Dieses Klimaschutz- instrument kann aktuell nicht seinen Erwartungen gerecht werden, da zu viele Zertifikate auf dem europäischen Markt vorhanden sind. Die Europäische Union hat diverse Vorschläge zur Verbesserung gemacht.

Die Klimaschutzziele des Landes, des Bundes und der EU sind unseres Ermessens nur durch einen gut funktionierenden Emissionshandel, den Ausbau der Erneuerbaren Energien, Energieeinsparungen und die Steigerung der Energieeffizienz in allen Bereichen zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. G. Hälsig Abteilungsleiter Umwelt, Klimaschutz, Nachhaltigkeit Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg