Sehr geehrte Frau Hoffmann,
die energiebedingten CO2-Emissionen des Landes sind in der Tat wieder leicht angestiegen.
Das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) erstellt in unserem Auftrag eine jährliche Klimagasinventur für das Land Brandenburg, in der die Entwicklung der einzelnen Verbrauchssektoren und Brennstoffnutzungen untersucht wird.
Hauptursache für den Anstieg der energiebedingten CO2-Emissionen ist die zunehmende Braunkohleverstromung in 2011, welche ihren Emissionsanteil von 35,6 Mio. t auf 36,8 Mio. t steigerte. Die Gaskraftwerke im Land Branden- burg wurden deutlich weniger eingesetzt als im Vorjahr. Die Emissionen der Industrie, der Haushalte oder des Gewerbes haben sich nur geringfügig geändert.
Die Klimagasinventur 2011 des LUGV können Sie unter folgendem Link abrufen: http://www.lugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310....
Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien konnten in 2011 0,6 Mio. t mehr CO2 vermieden werden, als noch in 2010. Würde das Land Brandenburg die gesamte Erneuerbare Energie in konventioneller Art erzeugen, wäre die Emissionen des Landes um 11,6 Mio. t höher.
Leider führt der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht im gleichen Maß zu einem Rückgang konventioneller Energieträger. Der Rückgang konventioneller Kraftwerks- und Heizleistung ist kein kontinuierlicher Prozess und orientiert sich an wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Kohle- und Atomkraftwerke werden langfristig durch den Ausbau der Erneuerbaren Stromerzeugung und den stärkeren Einsatz von Gaskraftwerken weniger gebraucht. Die Jahre 2010 und 2011 sind besonders gekennzeichnet durch die Stilllegung von Atomkraftwerken. Dadurch wurde an den Strom- börsen verstärkt Kohlestrom nachgefragt, da dieser zurzeit sehr billig ist. Dies liegt am geringen Preis für CO2-Emissionszertifikate. Dieses Klimaschutz- instrument kann aktuell nicht seinen Erwartungen gerecht werden, da zu viele Zertifikate auf dem europäischen Markt vorhanden sind. Die Europäische Union hat diverse Vorschläge zur Verbesserung gemacht.
Die Klimaschutzziele des Landes, des Bundes und der EU sind unseres Ermessens nur durch einen gut funktionierenden Emissionshandel, den Ausbau der Erneuerbaren Energien, Energieeinsparungen und die Steigerung der Energieeffizienz in allen Bereichen zu erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. G. Hälsig Abteilungsleiter Umwelt, Klimaschutz, Nachhaltigkeit Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
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