Sehr geehrter Herr Dr. Ludwig,
ich habe Ihre Frage zuständigkeitshalber an das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft weitergeleitet. Die Antwort lautet wie folgt:
Aufgrund von Berechnungen des Johann von Thünen-Instituts kann in Deutschland davon ausgegangen werden, dass ein Hektar Wald im Durchschnitt ca. 9 to/CO2 bindet. Davon werden durchschnittlich 83 % durch die Holznutzung entnommen und entsprechend der Verwendung langfristig gebunden und somit nicht wieder freigesetzt. Durch die stoffliche Verwendung von Holzprodukten werden darüber hinaus andere Produkte substituiert und so zusätzlich CO2 eingespart. Ca. 17 % des aufgenommenen CO2 verbleiben im Waldbestand am Baum als Holzzuwachs. Der durchschnittliche Waldbestand in Deutschland enthält derzeit ca. 400 to CO2 je Hektar in seiner oberirdischen Biomasse (Quelle: BMELV, AFZ/DerWald 17/2011).
Konkrete Angaben zu den Waldbeständen in Ihrer Anfrage liegen nicht vor.
Ich möchte gerne noch auf die Frage des Flächenverbrauchs bei der Errichtung von Windkraftanlagen im Wald eingehen. Wenn eine Planungsgemeinschaft 3.000 ha Eignungsfläche ausweist und diese Fläche später mit WKA bebaut wird, so bedeutet dies in der Praxis, dass aufgrund von Abstandserfordernissen ca. 6-7 WKA je 100 ha errichtet werden können. Rechnerisch könnten also ca. 180 bis 210 WKA gebaut werden. Der dauerhafte Waldflächenverlust liegt bei ca. 0,7 ha je WKA. Dies wären in diesem Rechenbeispiel 126 bzw. 147 ha, also rund 4-5 % der Planungsfläche.
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Korth Referatsleiterin Referat Wald und Forstwirtschaft Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
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