Liebe Leserinnen und Leser,

auf dieser Website konnten Sie bis Mai 2015 eigene Beiträge zum Thema “Energiepolitik für Brandenburg” einstellen.

Auf seiner Website wird das Ministerium für Wirtschaft und Energie weiterhin über wirtschafts- und energiepolitische Themen informieren. Dort finden Sie auch eine Übersicht von Fragen und Antworten zur Energiestrategie 2030.

Ihre weiteren Fragen und Anregungen nehmen wir gerne über die Adresse energiedialog@mwe.brandenburg.de entgegen.

Beantwortet
Autor Gerd Schmied am 24. Februar 2015
19134 Leser · 2 Stimmen (-0 / +2) · 0 Kommentare

Stromnetze und Speicher

Wende

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin generell ein Unterstützer der Energiewende. Die negativen Aspekte, die dieses Riesenprojekt mit sich bringt halte ich für notwendige Übel. Ich halte die Bürgerproteste in Bayern und insbesondere das Verhalten des Bayerischen Ministerpräsidenten für sehr schädlich.

In Brandenburg werden nun ja schon seit etlichen Jahren Windkrafträder hochgezogen. Ich gehe davon aus, dass die Anzahl der bisher aufgestellten und noch geplanten Windkrafträder auf den Strombedarf des südlichen Deutschlands abgestimmt sind.

Wenn Bayern sich gegen den Bau der Trassen stellt, werden wir dann die gebauten Windkrafträder teilweise wieder entfernen? Wird im Zusammenhang mit den Äußerungen von Seehofer überlegt den Ausbau zu bremsen?

Viele Grüße

Gerd Schmied

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Antwort
am 26. März 2015

Sehr geehrter Herr Schmied,

Für das „Energieland Brandenburg“ verfolgt die Landesregierung im Bereich der Erneuerbaren Energien eigene Ausbauziele (siehe Energiestrategie 2030), die nicht von den politischen Absichten und Ideen Bayerns abhängig sind. Diese Ziele sind in Brandenburg noch lange nicht erreicht, aber wir sind auf einem guten Wege dazu.

Die in Brandenburg errichteten Windräder und andere Erneuerbare Energien Anlagen leisten schon heute einen wesentlichen Beitrag zum Eigenbedarf des Landes an elektrischer Energie. Um die Grundlastfähigkeit der Erneuerbaren Energien zu verbessern, werden in Brandenburg derzeit die Speicher- technologien weiter entwickelt (Power-to-Gas, Methanisierung, Batterie- speicher, Elektromobilität). Dieses Bestreben ist auch im Koalitionsvertrag der Landesregierung verankert.

Der weitere Ausbau der Windenergie wird in Brandenburg durch die Regionalplanung mittels Ausweisung von Windeignungsgebieten gesteuert und erfährt eine „natürliche Begrenzung“ durch eine Vielzahl an Restriktionen. Schon die gemäß Energiestrategie erforderlichen 2 % der Landesfläche sind durch die Regionalplanung kaum ausweisbar.

Die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende nimmt alle Bundesländer gleichermaßen in die Pflicht. Sowohl das Energieleitungs- ausbaugesetz (EnLAG) als auch das Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) als Bundesgesetze haben die notwendigen Ausbaubedarfe auf der Übertragungsnetzebene identifiziert und die entsprechenden Trassen festgelegt. Ich gehe davon aus, dass sich auch der Freistaat Bayern dieser Vorgabe nicht dauerhaft entgegenstellt.

Mit freundlichen Grüßen

Sven Cremer

Leiter der Abteilung Energie i.V.
Ministerium für Wirtschaft und Energie
des Landes Brandenburg