Liebe Leserinnen und Leser,

auf dieser Website konnten Sie bis Mai 2015 eigene Beiträge zum Thema “Energiepolitik für Brandenburg” einstellen.

Auf seiner Website wird das Ministerium für Wirtschaft und Energie weiterhin über wirtschafts- und energiepolitische Themen informieren. Dort finden Sie auch eine Übersicht von Fragen und Antworten zur Energiestrategie 2030.

Ihre weiteren Fragen und Anregungen nehmen wir gerne über die Adresse energiedialog@mwe.brandenburg.de entgegen.

Beantwortet
Autor Thorsten Ritz am 15. März 2012
8411 Leser · 7 Stimmen (-2 / +5) · 0 Kommentare

Energiestrategie

ZPE

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Bürger dieses Landes und promovierter Physiker möchte ich sie fragen:
Halten sie eine Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Zero Point Energy (ZPE) mit dem Ziel einer Anwendung für eine saubere Energieversorgung für sinnvoll?
Falls "ja", dann möchte ich fragen, welche weiteren Schritte unternommen werden könnten.
Falls "nein", wünsche ich mir eine fundierte Begründung - bitte keine Standardbegründung, das würde ich als "Abwimmeln" empfinden und würde ihrem Auftrag in keinster Weise gerecht werden.
ZPE - Maschinen existieren und funktionieren bereits - das ist unumstritten. Eine andere Aussage wäre entweder Unwissen oder Lüge.
Einige der Maschinen sind durch etablierte Zertifizierungsstellen verifiziert und deren Zertifikate und Prüfprotokolle können öffentlich eingesehen werden.
Aus wissenschaftlichen Kreisen - erst jüngst wurde ein Paper in "Physical Review" veröffentlicht, gibt es bereits zahlreiche theoretische und experimentelle Nachweise der Konvertierung von ZPE in konventionelle, nutzbare Energie.
Was spricht also gegen eine Intensivierung der Forschung auf dem Gebiet der ZPE? Der Menschheit kann es nur von Vorteil sein.
Über eine fundierte Stellungnahme würde ich mich freuen.
Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. rer. net. Thorsten Ritz

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Antwort
von Dr. Carsten Enneper am 29. Mai 2012
Dr. Carsten Enneper

Sehr geehrter Herr Dr. Ritz,

mit der Ende Februar 2012 von der Landesregierung verabschiedeten Energiestrategie 2030 hat sich das Land Brandenburg in Bezug auf die Erreichung der Klimaschutzziele und den vorrangigen Ausbau Erneuerbarer Energien sowie deren Systemintegration neue Ziele gesetzt. Bei der Umsetzung sind nun öffentliche Institutionen, Unternehmen und die Verbraucherinnen und Verbraucher vielfältig gefordert. Die Energiewende in Deutschland wie auch die Erreichung der Ziele der Energiestrategie Brandenburg 2030 sind umfassende gesellschaftliche Vorhaben und erfordern auch im Hinblick auf innovative Energietechnologien umfassende Anstrengungen.

In erster Linie geht es darum, dass Energieversorger die breite Palette verfügbarer innovativer Energieerzeugungstechnologien nutzen und - falls erforderlich - zur Serienreife weiterentwickeln. Dazu organisieren die Energiedienstleister einen möglichst engen Austausch mit Wissenschaft und Forschung.

Im Rahmen des „Clusters Energietechnik Berlin-Brandenburg“ sollen die Energieakteure der Region besser verknüpft und koordiniert werden, damit Forschungsinstitutionen und Unternehmen entsprechende innovative technologische Lösungen zur Serienreife und praktischen Anwendung entwickeln können. Weitere Informationen zum Cluster, den beteiligten Unternehmen und Institutionen sowie Beratungsmöglichkeiten finden Sie unter http://www.zab-energie.de/de/3115.aspx.

In diesem Rahmen kann auch Zero Point Energy (ZPE) als eine solche potentielle technologische Lösung eine Rolle spielen. Die Landesregierung geht hier von der Freiheit der Forschung und der Freiheit von Investoren aus, ihre eigenen Aktivitäten zu initiieren sowie gegebenenfalls entsprechend Förderanträge zu stellen. Bei der Bewertung solcher Einzellösungen werden die fachlichen Kompetenzen der Wissenschaft im Rahmen dafür vorgesehener Entscheidungsverfahren eng einbezogen. Letztlich kommt es darauf an, dass sich für spezifische, anwendungsfähige Energietechnologielösungen Investoren für deren praktische Umsetzung finden.

Im Land Brandenburg existiert kein spezielles Förderprogramm für Energieforschung. Die Bundesregierung hat auf diesem Gebiet mit dem Ziel einer verbesserten Förderung von Erforschung und Entwicklung zukunftsfähiger Energietechnologien das sogenannte 6. Energieforschungsprogramm (Budget: rund 3,5 Mrd. EUR für die Jahre 2011 bis 2014) aufgelegt. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Förderberatung des Bundes. Unter der Telefonnummer 0800 2623-008 wurde ein kostenfreies Beratungstelefon für die Forschungs- und Innovationsförderung und sowie unter 0800 2623-009 ein Lotsendienst für Unternehmen eingerichtet.

Darüber hinaus steht im aktuell laufenden 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (2007 - 2013) für den Bereich Energieforschung ein Budget von rund 2,35 Mrd. EUR bereit. Im 8. Forschungsrahmenprogramm (2014 - 2020) wird nach den derzeitigen Planungen im Bereich „sichere, saubere und effiziente Energie“ ein Budget von ca. 6,16 Mrd. EUR zur Verfügung stehen. Weitere Informationen und Ansprechpartner für eine Beratung zu den Forschungsprogrammen der Europäischen Union finden Sie unter: http://www.forschungsrahmenprogramm.de/beratung.htm.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Carsten Enneper Abteilungsleiter Wirtschafts- und Energiepolitik Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg