Sehr geehrte Frau Starke,
vielen Dank für Ihr Schreiben, das wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Sie setzen sich darin mit dem Schutz des Yasuní-Nationalsparks in Ecuador auseinander. Wir nehmen gern zu der deutschen entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit Ecuador im Bereich des Tropenwaldschutzes Stellung. Das sogenannte ITT-Feld (Ishpingo-Tambococha-Tiputini) im Nationalpark Yasuní birgt bekanntlich erhebliche Erdölvorkommen, die nach einem Vorschlag der ecuadorischen Regierung unter gewissen Voraussetzungen nicht für die Förderung erschlossen werden sollen.
Grundsätzlich gilt: Der Erhalt von Biodiversität sowie der Umwelt- und Klimaschutz haben für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit große Bedeutung. Die Bundesregierung ist weltweit eines der größten Geberländer für den Tropenwaldschutz. Gerade in Lateinamerika fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit jährlich ca. 120 Mio. Euro Vorhaben zum Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen Darüber hinaus baut die Bundesregierung ihr Engagement für „REDD“, d. h. der Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern, auch weiterhin aus. Mit einem Beitrag von 44 Mio. Euro ist Deutschland einer der größten Geber bei der Wald-Kohlenstoffpartnerschaft-Einrichtung der Weltbank.
Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Ecuador ist, zum Erhalt der Biodiversität, zum Klimaschutz, dem Schutz indigener Bevölkerung, der Förderung Erneuerbarer Energien sowie der sozialen Entwicklung beizutragen. Seit 2008 hat das BMZ in diesem Rahmen für Vorhaben des Umwelt- und Ressourcenschutz 40 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Sowohl in Deutschland als auch in Ecuador gibt es eine intensive Diskussion über die sogenannte Yasuní-Initiative. Aus deutscher Sicht besteht gegenwärtig noch ein gewichtiges Problem: nämlich die fehlende Einbettung dieser Initiative in die internationalen Bemühungen zum Klima- und Tropenwaldschutz. Die Yasuní-Initiative müsste in ein internationales REDD- und Klimaregime eingebunden werden, was bislang - bedauerlicherweise - noch nicht geschehen ist.
Welche Perspektive besteht? Das letzte deutsch-ecuadorianische Gespräch fand am 25. Mai 2011 in Berlin statt. Bei den für Herbst 2011 angesetzten Regierungsverhandlungen mit der ecuadorianischen Regierung wird ein neuer Anlauf unternommen, um das von Ihnen mit Recht als wichtig herausgestelltes Ziel des Erhalts der Biodiversität und des Klimaschutzes effektiv zu verfolgen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 28. Juni 2011
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am 28. Juni 2011
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am 29. Juni 2011
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am 22. Juli 2011
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