Guten Tag Otem Pora,
ich teile als begeisterter Radfahrer Ihre Meinung, dass Radwege an Hauptverkehrsstraßen die Attraktivität und Sicherheit einer Stadt deutlich steigern. Gerade als die Fahrradhauptstadt legen wir in Münster großen Wert darauf, die Radverkehrsinfrastruktur weiter auszubauen und bestehende Lücken im Wegenetz zu schließen. Schließlich wollen wir unserem Titel auch gerecht werden! Um Radfahren als Alternative zum Autoverkehr zu stärken, achten wir auf eine gute Streckenführung.
Soweit es in unserem Zuständigkeitsbereich liegt, haben wir deshalb auch dafür gesorgt, dass sich jeder Radfahrer in dem von Ihnen angesprochenen Bereich sicher mit seinem Rad bewegen kann: An der Wolbecker Straße sind Radwege durchgängig angelegt. Sie enden an der Werse / Schwimmbad Stapelskotten - ab hier führt für uns Radfahrer kein Weg am sogenannten Mehrzweckstreifen vorbei. In diesem Abschnitt ändert sich auch der Zuständigkeitsbereich und geht über an den Landesbetrieb Straßenbau, Regionalniederlassung Münsterland.
Laut Auskunft des Landesbetriebs ist der komplette Ausbau der Münsterstraße – auch mit Radwegen – in diesem Abschnitt sehr komplex und aufwändig. Deshalb sei diese Maßnahme derzeit nicht realisierbar. Es geht bei diesem Projekt nicht nur um den Ausbau des Radwegs, sondern um den der kompletten Straße. Die geschätzten Kosten für den 1,9 km langen Abschnitt zwischen Werse und Freckenhorster Straße liegen nach Angaben des Landesbetriebs bei 1,5 Millionen Euro.
Für den Um- und Ausbau an Landesstraßen gibt es Prioritätenlisten für Projekte mit einem Volumen unter 3 Millionen Euro. Die angesprochenen knappen 2 km der Münsterstraße stehen zwar auf dieser Liste, sind aber vom Regionalrat der Bezirksregierung bislang nicht als vordringliche Maßnahme eingestuft worden; das heißt, der Ausbau wird weder kurz- noch langfristig realisiert. Das ist bedauerlich, aber leider so hinzunehmen.
Um bei Cicero zu bleiben: Auf die berechtigte Frage der betroffenen Radfahrerinnen und Radfahrer „Quousque tandem? – Wie lange noch?“, gibt es daher aktuell keine konkrete Antwort. Mir bleibt an dieser Stelle nur, die Zusammenhänge darzulegen, auch wenn mir bewusst ist, dass das Ergebnis für Sie - genau wie für mich - nur wenig zufriedenstellend ist.
Solange müssen wir uns wohl oder übel mit den vorhandenen, aber nicht minder schlechten Alternativen begnügen: Denken Sie zum Beispiel an die Wersebrücke Höhe Hofkamp. Ich finde, über diese Brücke gelangt man mit dem Fahrrad auf einem ziemlich bequemen Weg nach Wolbeck.
Falls Sie weitere Informationen benötigen oder Impulse für den Radwegebau bezüglich der Landesstraße Münsterstraße einbringen möchten, bitte ich Sie, sich direkt an folgende Adresse zu wenden:
Landesbetrieb Straßenbau NRW
Regionalniederlassung Münsterland
Wahrkamp 30
48653 Coesfeld
Telefon: 0 25 41/7 42-0
Mit freundlichen Grüßen