Das Projekt direktzu® Markus Lewe ist abgeschlossen; auf dieser Seite sind die direktzu®-Antworten dokumentiert. Sie erreichen OB Lewe weiterhin per E-Mail. Alternativ zu direktzu® hat die Stadt Münster verschiedene Online-Kommunikations- kanäle und E-Government-Dienste aufgebaut.

Beantwortet
Autor Franz Meier am 03. Dezember 2010
6050 Leser · 8 Stimmen (-0 / +8)

Mobilität und Verkehr

Radfahrer bewahren Autoverkehr vor Kollaps

Sehr geehrter Herr Lewe,

Münster ist jedem Radfahrer (auch Sie gehören meines Wissens dazu) zu Dank verpflichtet. Radfahrer tun nicht allein sich und ihrer Gesundheit Gutes. Sie entlasten die Straßen, Parkhäuser und den öffentlichen Raum. Damit helfen sie den Autofahrern und bewahren Münster vor dem Kollaps durch den motorisierten Verkehr - gerade auch jetzt in der Vorweihnachtszeit.

Meine Frage: Ist in Münster auch für Radfahrer die Verkehrssicherheit gewährleistet - gerade jetzt bei Schnee und drohender Eisglätte? Zumindest auf den Radwegen entlang der Hauptverkehrsachsen?

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Franz Meier

+8

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Markus Lewe am 21. Dezember 2010
Markus Lewe

Sehr geehrter Herr Meier,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie haben Recht: Die rund 100.000 Münsteranerinnen und Münsteraner, die sich jeden Tag auf Ihr Fahrrad schwingen, sind ein guter Gegenpol zum motorisierten Verkehr. Auch ich versuche, mich trotz der widrigen Witterung der letzten Woche, weiter im Sattel zu halten und einen großen Teil meiner Wege mit der Leeze zurückzulegen.

Dafür dass ein Vorwärtskommen mit dem Rad trotz Schnee und Eis möglich ist, sorgen die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster, kurz AWM. Ihr Winterdienst ist aus rechtlicher Sicht zunächst auf die Beseitigung von Gefahrenstellen wie Kreuzungen oder Brücken an verkehrswichtigen Straßen beschränkt. Sind diese Pflichten erledigt, werden durch die AWM zusätzlich und auf freiwilliger Basis aber weit mehr Straßen und Radwege geräumt und gestreut. Insgesamt stehen ca. 400 km Straße und 250 km Radwege im Winterdienstplan. Bis zu 250 Personen und alle verfügbaren Fahrzeuge der AWM sowie beauftragter Unternehmen werden eingesetzt. Mit den sogenannten Radwegestreugeräten werden die Wege auch für die Fahrradfahrer freigemacht – und das häufig schon in den Nacht- bzw. frühen Morgenstunden.

Mit allen Maßnahmen investiert die Stadt Münster jährlich Millionenbeträge in den Winterdienst.
Selbstverständlich ist es trotz allem nicht immer zu verhindern, dass es zu Beeinträchtigungen der Verkehrsteilnehmer kommt – egal ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger. Zum einen werden z.B. Nebenstraßen nicht geräumt oder gestreut; der Winterdienst auf Gehwegen ist in der Regel auf die Anwohner übertragen worden. Zum anderen gibt es selbst bei der Durchführung des Winterdienstes durch die AWM einschränkende Faktoren:

• Fällt der Schnee flächendeckend, ist es für die AWM nicht möglich, überall gleichzeitig zu sein. Trotz Einsatz aller verfügbaren Kräfte dauert es meist einige Stunden, bis alle zu betreuenden Straßen und Radwege vom Winterdienst erreicht wurden.
• Auch Salz ist kein Allheilmittel: Bei niedrigen Temperaturen nimmt die Tauwirkung ab, dann können nur noch abstumpfende Mittel verwendet werden.
• Nicht zuletzt entstehen durch das Befahren der Straßen und Radwege oder durch anhaltenden Schneefall immer wieder neue Ablagerungen, die nur nach und nach abgearbeitet werden können.

Es ist daher ganz besonders wichtig, sich angemessen und umsichtig zu verhalten. Dazu gehört sowohl die nötige Winterausrüstung als auch die richtige Wahl des Verkehrsmittels, z.B. die Busse der Stadtwerke.
Ich kann Sie also nur bitten, als Radfahrer entsprechend vorsichtig zu fahren und wünsche Ihnen jederzeit rutschfreie Fahrt!

Mit freundlichen Grüßen