Sehr geehrter Herr Böcker,
vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihre Anregung. Der Zeppelin LZ 129 „Hindenburg“ ist der wohl bekannteste Zeppelin in der Geschichte dieser Luftschiffe. Nur wenige Monate nach seiner Jungfernfahrt wurde er am 6. Mai 1937 im US-amerikanischen Lakehurst zerstört, weil sich bei der Landung die Wasserstofffüllung entzündete. Bei dem schrecklichen Unglück kamen zahlreiche Menschen ums Leben.
Über Münster haben in der Vergangenheit einige Zeppeline ihre Runden gedreht, einige von ihnen sind auch hier gelandet. So etwa am 15. Juni 1930 das Luftschiff „Graf Zeppelin“ oder am 23. Juli 1939 der Zeppelin LZ 130, der ein Schwesterschiff der „Hindenburg“ gewesen ist. Soweit bekannt ist, war der Zeppelin „Hindenburg“ selbst aber nie in Münster. Eine Benennung des jetzigen Hindenburgplatzes nach der Konstruktion des Zeppelins „Hindenburg“ halte ich deshalb für nicht sinnvoll. An den Konstrukteur der Luftschiffe, Ferdinand Graf Zeppelin (1836 – 1917) und die Gefährte selbst erinnert in Münster im Übrigen seit 1928 die Zeppelinstraße.
Auch allgemein kann es nicht ausreichen, den Namen „Hindenburgplatz“ mit einem Verweis auf den Zeppelin beizubehalten. Die „Hindenburg“ wurde seinerzeit ja nach Paul von Hindenburg benannt. Auch mit den entsprechenden Erklärungen unter dem Straßenschild würde sich nichts daran ändern, dass der Name des Platzes eine Verbindung zu dem ehemaligen Generalfeldmarschall und Reichspräsidenten herstellt. Die Herausforderung, mit einem geschichtlich belasteten Namen wie dem von Paul von Hindenburg umzugehen, kann so nicht gelöst werden. Aber genau dieser Schwierigkeit müssen wir uns in Politik und Verwaltung, aber auch in der Stadtgesellschaft stellen.
Weitere Informationen zum Thema Straßennamen finden Sie auch im städtischen Internet unter:
http://www.muenster.de/stadt/strassennamen.html
Mit freundlichen Grüßen