Sehr geehrter Herr Rieskamp,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich kann Ihre Verärgerung – als Bürger und als Mitglied einer Eigentümergemeinschaft - gut verstehen. Leider lassen sich illegale Graffiti seit Jahren häufig im urbanen Umfeld finden. Das Mauritzviertel zählt auch in der Tat zu den Bereichen, in denen viele dieser Schmierereien verzeichnet werden.
Bei solcher „Verzierung“ fremden Eigentums handelt es sich ganz klar um eine Straftat – die Verfolgung obliegt der Polizei. Aus diesem Grunde empfehle ich, Graffiti-Schmierereien grundsätzlich immer und auch zeitnah zur Anzeige zu bringen. Nur so ist es für die Kolleginnen und Kollegen der Polizei überhaupt möglich, Tatzusammenhänge zu erkennen und Täter zu ermitteln.
Auch die Stadt hat vor der Graffiti-Problematik keineswegs kapituliert: Zusammen mit anderen Partnern wie der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder größeren Vermietungsgesellschaften haben wir bereits 2001 die Ordnungs-partnerschaft Graffiti ins Leben gerufen. In diesem Zusammenschluss versuchen wir, positiv auf den Problembereich „Graffiti“ einzuwirken. Die Ordnungspartnerschaft ist in den Bereichen Strafverfolgung, Graffitireinigung, Öffentlichkeitsarbeit und Prävention aktiv – in regelmäßigen Treffen stimmen die Beteiligten konkrete Maßnahmen und Projekte aufeinander ab. Vor einigen Jahren hat die Ordnungspartnerschaft dafür sogar den Landespreis für Innere Sicherheit erhalten. Noch wichtiger ist jedoch: Auch der Erfolg hier direkt vor Ort gibt uns Recht – die bei der Polizei eingehenden Strafanzeigen im Bereich Graffiti zeigen, dass sich eine positive Wirkung unserer Zusammenarbeit einstellt.
Selbstverständlich ist die Ordnungspartnerschaft nicht nur für die Innenstadt zuständig. Ihre Arbeit bezieht sich flächendeckend auf das komplette Stadtgebiet. Allerdings zählen auch die Innenstadt und mit ihr der Prinzipalmarkt zu den von Graffiti betroffenen Gebieten der Stadt. Auch hier müssen die Eigentümer und Geschäftsleute illegale Graffiti auf eigene Kosten beseitigen, wenn sie Opfer dieser Form des Vandalismus werden. Ich kann Ihnen versichern, dass der Ärger bei den Betroffenen darüber ebenso groß ist wie bei Ihnen.
Die Stadt berät Geschädigte, Jugendliche und Eltern und versucht, besonders die jungen Leute rechtzeitig mit Präventionsmaßnahmen zu erreichen. Das können zum Beispiel die Bereitstellung von freien Flächen, legale Sprayaktionen oder Besuche in Schulen sein.
Der Wunsch bzw. die Erwartung, die Stadtverwaltung könne illegale Graffiti im gesamten Stadtgebiet verhindern, ist aber wohl leider unrealistisch.
Weitere Informationen zur Ordnungspartnerschaft Graffiti finden Sie unter http://www.graffiti-muenster.de.
Mit freundlichen Grüßen