Sehr geehrter Herr Stein,
ich danke Ihnen für Ihre Frage. Die Ehrenamtskarte NRW ist bei der landesweiten Einführung auch innerhalb der Stadt Münster intensiv diskutiert worden. Die Stadt Münster hat sich aus verschiedenen Gründen entschieden, die Ehrenamtskarte NRW als eine mögliche Form der Anerkennung und Würdigung von freiwilligem und ehrenamtlichem Engagement nicht einzuführen. Ein wesentlicher Grund hierfür war, dass in den meisten Gemeinden, die eine Ehrenamtskarte ausstellen, diese ein Sammelsurium von Vergünstigungen aus Einzelhandel und Wirtschaft beinhaltet, das oft sehr eingegrenzt, uneinheitlich oder kompliziert gehandhabt wird.
Dies schien den ehrenamtlichen und freiwillig Aktiven, die wir in den Prozess der Meinungsbildung einbezogen hatten, als wenig attraktiv.
Nur in wenigen Kommunen, insbesondere in kleineren Städten und Gemeinden, erhalten Inhaberinnen und Inhaber von Ehrenamtskarten Vergünstigungen bei der Nutzung kommunaler oder öffentlicher Angebote und Einrichtungen. Derartige Vergünstigungen bietet in Münster zurzeit nur der Münsterpass, der an finanziell bedürftige Personenkreise gegeben, um deren gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Die Würdigung des bürgerschaftlichen Engagements hat in Münster aber einen sehr hohen Stellenwert, denn ohne Anerkennung kann Ehrenamt nicht funktionieren. Mit der finanziellen Unterstützung von Einrichtungen und Organisationen, die mit vielen Ehrenamtlichen arbeiten, wie auch mit der öffentlichen Ehrung, z.B. durch die Verleihung der Münster-Nadel oder die Ehrenplakette des Stadtsportbundes, verleiht die Stadt Münster ihrer Anerkennung Ausdruck und zeigt Respekt für das Geleistete. Einen Überblick über die verschiedenen öffentlichen Auszeichnungen für ehrenamtlich Tätige finden Sie unter http://www.muenster.de/engagement_auszeichnungen.html.
Ich hoffe auf Ihr Verständnis, dass die Stadt Münster in der Würdigung ehrenamtlichen Engagements einen anderen Weg als den der Ehrenamtskarte geht.
Mit freundlichen Grüßen