Sehr geehrte Frau Akman,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Es freut mich, zu lesen, dass Sie und Ihre Mitschülerin sich auf der Geistschule so wohl gefühlt haben. Als Vater von fünf Kindern weiß ich, wie wichtig das für eine gute und auch erfolgreiche Schullaufbahn ist.
Sie schreiben, dass Sie von den Lehrerinnen und Lehrern sowie den sozialpädagogischen Kräften viel Unterstützung erhalten haben und so gut auf den Abschluss vorbereitet worden sind. Außerdem heben Sie die besondere Förderung aller Schülerinnen und Schüler unabhängig ihrer Herkunft und das starke Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen ihnen, den Lehrern und pädagogischen Fachkräften hervor. Sie haben Sorge, dass diese besondere Qualität mit der Auflösung der Geistschule verloren geht. Diese Bedenken kann ich nachvollziehen – sie sind meines Erachtens aber unbegründet.
Denn ich bin sicher, dass an allen Schulen – insbesondere an den Haupt- schulen im Stadtgebiet, aber auch an der neuen Sekundarschule und Gesamtschule – mit zusätzlichen Lehrern und sozialpädagogischen Fachkräften in einer vergleichbar guten Atmosphäre gearbeitet wird. Das gilt sowohl für die Organisation des Ganztages als auch für die individuelle Förderung und die Angebote im Rahmen der Schulsozialarbeit. Ich gehe fest davon aus, dass sich die am Schulleben Beteiligten an allen Schulen so für eine gute Zusammenarbeit einsetzen, dass ein gutes Gemeinschaftsgefühl untereinander entstehen kann - genau wie Sie es an der Geistschule kennengelernt haben.
Gemeinsam mit der Schulaufsicht wird außerdem zurzeit geprüft, wie das Sprachförderangebot an anderen Schulstandorten fortgeführt und weiter- entwickelt werden kann.
Der Grund, warum die Geistschule Teil des städtischen Sparplans geworden ist, sind übrigens die rückläufigen Anmeldezahlen dieser Schule. Leider hat die Geistschule hier seit einigen Jahren mit starken Einbrüchen zu kämpfen – und das in einem stärkeren Ausmaß als die anderen Hauptschulen in Münster. Da eine weiterhin sinkende Nachfrage befürchtet wird, hat die Verwaltung im Rahmen der Sparvorschläge – dem sogenannten Handlungsprogramm 2012 zur nachhaltigen Haushaltspolitik – in diesem Bereich eine Reduzierung des schulischen Angebots vorgeschlagen. Dazu zählt auch die komplette Schließung von Schulen.
Mit freundlichen Grüßen