Das Projekt direktzu® Markus Lewe ist abgeschlossen; auf dieser Seite sind die direktzu®-Antworten dokumentiert. Sie erreichen OB Lewe weiterhin per E-Mail. Alternativ zu direktzu® hat die Stadt Münster verschiedene Online-Kommunikations- kanäle und E-Government-Dienste aufgebaut.

Beantwortet
Autor Andreas Müller am 10. Juni 2010
6905 Leser · 52 Stimmen (-16 / +36)

Mobilität und Verkehr

Asphaltieren der Königsstraße

Sehr geehrter Herr Lewe,

ich benutze täglich mit dem Fahrrad die Königsstraße um in den Norden von Münster zu gelangen.
640000 € Mehrkosten für ein „Radler-Pflaster“ bei der Finanzlage der Stadt Münster sind nicht vertretbar (bitte auch bei anderen Projekten beachten).
Das übliche Altstadtpflaster findet keinen breiten Konsens bei den Münsteranern. Daher schlage ich vor die Königstraße zu asphaltieren (oder auch eine Kombination von Asphalt und „Radler-Pflaster").
Die teilweise asphaltierte Straße sind wir Münsteraner schon seit Jahren gewöhnt.
Hiermit wäre für die Zukunft nichts verbaut.
Falls sich die Finanzlage irgendwann gebessert hat, kann ja dann das „Radler-Pflaster" eingebaut werden.
Wie hoch sind die Kosten für das Altstadtpflaster?
Wie hoch sind die Kosten für das Asphaltieren?

MfG A. Müller

+20

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Markus Lewe am 20. Juli 2010
Markus Lewe

Sehr geehrter Herr Müller,

„Radler-Pflaster“, Altstadtpflaster, Asphalt – die Gestaltung der Königsstraße beschäftigt die Radfahrerinnen und Radfahrer genauso wie die Verwaltung. Gleich zweimal hat es das Thema in die Top 3 der Fragen unter direktzu geschafft. Die eine oder andere Überschneidung zwischen der Beantwortung Ihres Anliegens und des von Frau Schimannek lässt sich deshalb nicht vermeiden.

Der Rat der Stadt Münster hat am 9. Juni beschlossen, dass in der Königsstraße das vorhandene Pflaster wieder eingebaut wird. Die Kosten für den Ausbau der Rothenburg und der Königsstraße – mit Ausnahme des Picassoplatzes – liegen bei ca. 2.200.000 Euro. Darin veranschlagt sind die Wiederherstellung der Fahrbahn mit den alten Pflastersteinen und das Anlegen sogenannter Querungshilfen aus neuen geschnittenen Pflastersteinen, die den Wechsel der Straßenseite mit Kinderwagen oder Rollstuhl erleichtern.
Würde die Königsstraße – auch hier mit Ausnahme des Picassoplatzes – asphaltiert werden, würden sich die Baukosten um ca. 400.000 Euro reduzieren.

Nun fragen Sie sich sicherlich: Warum dann nicht die augenscheinlich preiswertere Variante?

Die Entscheidung für das Altstadtpflaster ist nicht allein aufgrund der von Ihnen bereits angesprochenen Mehrkosten für das „Radler-Pflaster“ gefallen – sie basiert auf verschiedenen Aspekten wie der Beachtung des städtebaulichen Umfelds und der Funktion der Straße, aber auch der Materialwahl im historischen Kontext.

Als passionierter Radfahrer weiß auch ich gut befahrbare Straßen zu schätzen. Und natürlich ist auch mir klar, dass die Pflasterung in der Königsstraße nicht mit einer glatt asphaltieren Fahrbahn mithalten kann. Genauso weiß ich aber, dass es auch in einer Fahrradmetropole wie Münster erträglich ist, gepflasterte Straßen mit dem Rad zu befahren.

Um die Straße dennoch für Radfahrer so bequem wie möglich zu gestalten, haben wir bei der Wiederherstellung darauf geachtet, dass die Straßenoberfläche höher verfugt wird und damit deutlich ebener ist als es heute noch der Fall ist. Vielleicht sind Sie in der Vergangenheit ja einmal auf der Klemensstraße mit dem Rad gefahren. Sie wurde im vergangenen Jahr erneuert und ist seit dem erheblich komfortabler zu befahren als die noch nicht erneuerten, mit Altstadtpflaster ausgestatteten Straßenabschnitte in Münster.

Mit freundlichen Grüßen