Sehr geehrte Frau Karthaus,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Der Münster-Marathon wurde im September bereits zum 9. Mal durchgeführt. 7.800 Läuferinnen und Läufer aus dem Profi- und Breitensport sind in diesem Jahr an den Start gegangen – angefeuert von einer Vielzahl von Zuschauern, die sich auf dieses Sport- und Kulturevent freuen. Denn neben Sportlern und Fans wirken jedes Mal auch über 200 Künstlerinnen und Künstler an der Veranstaltung mit.
Wie bei anderen Großereignissen, ist auch die Durchführung des Marathons an strenge Auflagen gebunden. Gemeinsam mit dem Veranstalter Münster-Marathon e.V. sind die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung bemüht, Beeinträchtigungen für das öffentliche Leben so gering wie möglich zu halten. Dazu wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich aus Vertretern des Veranstalters, der Verwaltung, Polizei und den Verkehrsbetrieben zusammensetzt.
Schwerpunkt der Planungen zum Marathon ist unter anderem die Erreichbarkeit der Uni-Kliniken. In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass die Kliniken trotz der Streckenführung in Richtung Gievenbeck aus Richtung Norden und über das Coesfelder Kreuz jederzeit erreichbar sind.
Natürlich ist sowohl dem Veranstalter als auch der Stadtverwaltung bewusst, dass es – angesichts der Größe des Ereignisses und trotz aller Planungen – zu Einschränkungen für Verkehrsteilnehmende kommt. Deshalb weist der Veranstalter mit ca. 30.000 Streckenplänen, die die Laufstrecke und Sperrzeiten abbilden, mit 680 Schildern an diversen Parkplätzen und mit gut 60.000 Anliegerinformationen für die Anwohner in Gievenbeck, im Klinikenviertel, in Roxel und Nienberge auf den Marathon hin.
Darüber hinaus gibt es eine umfangreiche Pressearbeit in Presse, Funk und Fernsehen. Für diejenigen, die am Marathonsonntag ein Ziel in der Nähe der Laufstrecke erreichen müssen und Informationen zu Umleitungen, Busplänen oder anderen Zeiten benötigen, ist außerdem ab Freitag vor der Veranstaltung eine Hotline geschaltet.
Für den Marathontag gibt es Vorgaben von Polizei und Ordnungsbehörden, die Strecken nach einer bestimmten Zeit wieder für den öffentlichen Verkehr freizugeben. Daran hält sich der Veranstalter und schickt Läuferinnen und Läufer, die die Sollzeiten nicht erreichen, in den sogenannten Besenbus oder auf die Fußgängerwege.
Dass es trotz aller Bemühungen zu den von Ihnen geschilderten Beeinträchtigungen gekommen ist, ist bedauerlich. Eine Verlegung des Marathons abseits städtischer Gebiete kann aber keine Lösung sein – macht nicht zuletzt die Streckenführung und ihr besonderer Flair einen großen Reiz dieser Veranstaltung aus. Im vergangenen Jahr wurde der Münster-Marathon zum zweitbeliebtesten Marathon in Nordrhein-Westfalen gewählt. Teilnehmer aus 31 Nationen reisen teilweise schon mehrere Tage vor der Veranstaltung zu uns nach Münster, lernen die Stadt kennen, kaufen ein und tragen in die Welt hinaus, wie gut es ihnen in unserer Stadt gefällt. Der Marathon ist ein wichtiger Besuchermagnet (und damit auch Wirtschaftsfaktor), der das Stadtleben - nicht zuletzt für die Münsteranerinnen und Münsteraner - bereichert.
Mit freundlichen Grüßen