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Beantwortet
Autor Andre Hackmann am 09. Dezember 2010
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Mobilität und Verkehr

Verkehrswegeräumung

Sehr geehrte Damen und Herren,

sicherlich ist Ihnen genau wir mir aufgefallen, dass die Rad- und Fußwege in der Stadt oft nur unzureichend geräumt sind. Radfahrer stürzen, Fußgänger rutschen und fallen hin.

Beispiel: Als ich gestern auf den Bus wartete, ging eine junge Frau an unserer Haltestelle (Coesfelder Kreuz) vorbei. Sie schob ihr Fahrrad und hielt ein Taschentuch unter ihre blutende Nase. Auf der linken Wange hatte sie eine 2 Euro Stück große Schürfwunde. Sie ist gestürzt, weil sie auf den miserabel geräumten Wegen unterwegs war.
Ich für meinen Teil bin vergangene Woche am Landgericht so auf dem Eis weggerutscht, dass ich fast auf die Straße gerutscht wäre. Dort fuhren Autos. Hätte die Ampel nicht dort gestanden, sodass ich mich hätte festhalten können, wäre ich auf die Straße gerutscht. Und die Folgen hätte man sich vorstellen können.

Ich finde,es kann nicht sein, dass solche Zustände auf den Verkehrswegen in Münster herrschen.

Ich, Herr Lewe, bin der Meinung, dass die Stadt Münster als "fahrradfreundliche Stadt" sehr viel mehr dafür tun muss, dass die Verkehrswege im Winter sicher sind. Der jetzige Zustand ist schlicht untragbar.

Kurzum: Ich möchte, dass sie
a) mehr Räumfahrzeuge auf den Fuß- und Radwegen einsetzen
b) insbesondere an den Hauptverkehrsstraßen die Radwege Eis- und Schneefrei halten, am besten mit Steusalz
c) den Räumdienst genauso früh auf die Wege schicken, wie auch die Kehrmaschinen in den warmen Jahreszeiten.

Mit freundlichem Gruß,

Andre Hackmann

+77

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Antwort
von Markus Lewe am 19. Januar 2011
Markus Lewe

Sehr geehrter Herr Hackmann,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Lassen Sie mich eines vorwegnehmen: Dass sich Bürgerinnen und Bürger bei den widrigen Wetterverhältnissen der vergangenen Wochen verletzt haben oder in brenzlige Situationen geraten sind, finde ich sehr bedauerlich und es hat mich betroffen gemacht. Gerade, weil viele dieser Unfälle so kurz vor den Weihnachtstagen passiert sind. Deshalb wünsche ich allen Betroffenen eine rasche und vollständige Genesung. Glücklicherweise hielt sich in Münster die Zahl der Verletzten noch in Grenzen.

Ich weiß, dass im Rahmen des Winterdienstes viele Münsteranerinnen und Münsteraner mit den Zuständen auf den Hauptverkehrsstraßen nicht zufrieden waren. Das hat zu Verärgerung und Missmut geführt und ich kann das in Teilen auch nachvollziehen. Aber selbst eine Stadt wie unsere kann die Folgen eines heftigen Wintereinbruchs nicht komplett ungeschehen machen.

Grundsätzlich ist es so: Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) leisten den Winterdienst auf der Grundlage der städtischen Satzung und in Abstimmung mit der Verwaltungsführung und den politischen Gremien. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Beseitigung von Gefahrenstellen an Kreuzungen oder Brücken werden zusätzlich und auf freiwilliger Basis weit mehr Straßen und Radwege geräumt und gestreut. Insgesamt befinden sich ca. 400 km Straße und 250 km Radwege im Winterdienstplan der AMW sowie der beauftragten Unternehmen. Bis zu 250 Personen und alle verfügbaren Fahrzeuge werden eingesetzt. Die sogenannten Radwegestreugeräte sorgen dabei für freie Fahrt für die Radfahrer – und das häufig schon in den Nacht- bzw. frühen Morgenstunden.

Bei allen Bemühungen ist es jedoch nicht zu verhindern, dass es bei derartigen Witterungsverhältnissen zu Beeinträchtigungen kommt. So werden Nebenstraßen nicht geräumt oder gestreut und der Winterdienst auf Gehwegen ist in der Regel auf die Anlieger übertragen worden.
Auch bei der Durchführung des Winterdienstes gibt es Einschränkungen: Wie Sie sicherlich gehört haben, gab es auch in diesem Winter Schwierigkeiten bei den Salzlieferungen. Und selbst wenn genügend Salz vorhanden ist, ist dessen Wirkung bei niedrigen Temperaturen begrenzt. Dann nimmt die Tauwirkung ab und es können nur noch abstumpfende Mittel wie Split zum Einsatz kommen.
Gerade in der Winterzeit ist es deshalb für uns alle noch wichtiger, sich angemessen und umsichtig zu verhalten und auf Nachbarschaftshilfe zu setzen.

Sogar in der Fahrradstadt Münster gibt es immer wieder Situationen, in denen selbst die Polizei rät, das Fahrrad stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Müssen wir in Zukunft davon ausgehen, dass die außerordentliche Wetterlage in den Wochen um Weihnachten von nun an die winterliche Regel ist, werden wir frühzeitig prüfen, wie die Stadt Münster darauf reagieren kann.

Mit freundlichen Grüßen