Sehr geehrter Herr Hartmann,
der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ist das Gebot der Stunde. In diesem Zusammenhang müssen wir auch unser Verhalten als Verbraucher und Mediennutzer hinterfragen. Ihr Beitrag bietet dazu einen guten Anlass – vielen Dank dafür!
Münster gehört bundesweit zu den Städten mit der größten Medienvielfalt. Zum Beispiel können unsere Bürgerinnen und Bürger hier noch unter mehreren lokalen Tageszeitungen wählen. Ausschließlich durch Anzeigen finanzierte Verbraucherzeitungen haben bei uns traditionell ebenfalls einen hohen redaktionellen Anspruch. Nicht ohne Grund weisen Verbraucherzeitungen auch darauf hin, dass sie für viele Menschen ein gewichtiges und häufig sogar das einzige im Haushalt vorhandene lokale Printmedium sind. Sie sind Bestandteil der Medienvielfalt und leisten einen häufig unterschätzten Beitrag zur Meinungsbildung.
Beide von Ihnen genannten Verbraucherzeitungen berichten, dass bei ihnen jeweils mehr Hinweise und Reklamationen aufgrund Nichtzustellung als aufgrund nicht gewünschter Zustellung eingehen. Wer keine Verbraucherzeitung im Briefkasten wünscht, kann das den Zeitungen telefonisch mitteilen. Beide führen für ihre Verteiler Listen mit Adressen, die von der Zustellung ausgenommen sind. Alternativ genügt es auch, den unter anderem in Schreibwarengeschäften erhältlichen Aufkleber „Bitte keine Werbung und keine kostenlosen Zeitungen“ am Briefkasten anzubringen. Beide Verbraucherzeitungen bestätigen, dass sie dieser Bitte Folge leisten.
Wenn Sie darüber hinaus keine adressierten Werbebriefe in Ihrem Briefkasten vorfinden möchten, können Sie sich in die Robinsonliste des Deutschen Dialogmarketing-Verbandes (DDV) eintragen. Nach Angaben des DDV enthält diese Liste mehr als 760 000 Einträge von Verbrauchern. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Online-Eintragung finden Sie unter www.ichhabediewahl.de.
Grundsätzlich möchte ich festhalten: Informations- und Meinungsfreiheit und die Freiheit der wirtschaftlichen Betätigung sind Grundsubstanz unseres demokratischen Gemeinwesens. Als Verbraucher sind wir immer wieder gefordert, davon verantwortungsvoll Gebrauch zu machen. Dazu gehört für jeden und jede die Entscheidung, welche Medien genutzt werden und welche nicht.
Egal wie diese Entscheidung in Sachen Tageszeitung, Anzeigenblätter, Magazine, Illustrierte und Briefwerbung im Einzelfalls aussehen mag: Wichtig ist, dass die Printmedien nach Gebrauch nicht im Restmüll landen, sondern in der blauen Papiertonne. Dann sorgen die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) im Anschluss dafür, dass die jährlich anfallenden über 20.000 Tonnen Altpapier in Papierfabriken zu 100 Prozent wiederverwertet wird – ein gewichtiger Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, wie ich finde.
Mit freundlichen Grüßen