Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Beantwortet
Autor Gert Weißhut am 12. Oktober 2008
8327 Leser · 368 Stimmen (-3 / +365) · 0 Kommentare

Vorhaben, Vorschläge und Ideen

Nach den nächsten Wahlen

Sehr geehrter Herr Platzeck,

zwischenzeitlich wurde die K-Frage gelöst und Kurt Beck hat überaschender Weise den Vorsitz der SPD abgegeben. Dies wirft mir die Frage auf, ob Sie uns als Ministerpräsident auch viele weitere Jahre zur Verfügung stehen werden - vorausgesetzt die Landtagswahlen zeichnen sich auch 2009 für die SPD erfolgreich.

Ich freue mich eine Antwort und verbleibe

mit freudlichen Grüßen

Gert Weißhut

+362

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Matthias Platzeck am 27. November 2008
Matthias Platzeck

Sehr geehrter Herr Weißhut,

vielen Dank für Ihr frühes Interesse an der brandenburgischen Landtagswahl im nächsten Jahr. In der Tat: 2009 wird ein wichtiges Wahljahr. Nicht nur über die Zusammensetzung des brandenburgischen Landtags wird neu entschieden, auch die Abgeordneten, die uns Brandenburger im Europaparlament und im Bundestag vertreten werden, werden neu bestimmt.

Was mich angeht, so halte ich es mit dem alten Spruch, das Fell des Bären nicht zu verteilen, bevor er erlegt ist. Im Klartext heißt das, zunächst haben die Gremien der brandenburgischen SPD das Wort, die über die Kandidatenlisten und auch über den Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl zu entscheiden haben. Dann – und das ist aus meiner Sicht das Wichtigste –sind die Wählerinnen und Wähler gefragt. Sie müssen über die Zusammensetzung des neuen brandenburgischen Landtags befinden.

Vorausgesetzt also, die brandenburgische SPD bestimmt mich wieder zum Spitzenkandidaten, werde ich die Herausforderung annehmen und im Wahlkampf alles dafür tun, dass meine Partei erneut stärkste Kraft wird und ich dieses Amt weitere fünf Jahre ausüben kann. Ich habe diese Entscheidung für mich guten Gewissens getroffen. Unser Land Brandenburg kann mit 2007 und 2008 auf die besten Jahre seiner noch jungen Entwicklung zurück blicken. Ich weiß, angesichts der internationalen Finanzkrise und der sich abzeichnenden konjunkturellen Schwächephase wird die vor uns liegende Zeit nicht leicht. Dennoch ist es meine feste Überzeugung, dass kluge Politik auch im Land wichtige Akzente für wirtschaftliche Rahmenbedingungen und soziale Gerechtigkeit setzen kann. Dem werde ich mich – einem entsprechenden Votum des Wählers vorausgesetzt – gerne stellen.

Lieber Herr Weißhaupt, mein Herz und meine Leidenschaft gehören meinem Heimatland Brandenburg, das war so und das bleibt so. In diesem Sinne beantworte ich Ihre Frage ganz klar mit ja.

Mit freundlichem Gruß

Matthias Platzeck