Liebe Besucherinnen und Besucher,

mit dem Datum vom 28.02.2014 hat Papst Franziskus der Bitte von Joachim Kardinal Meisner entsprochen, ihn vom Amt des Erzbischofs von Köln zu entpflichten. Aus diesem Grund wurde diese Dialogplattform geschlossen. Selbstverständlich können Sie aber weiterhin die Fragen und Antworten aus der Vergangenheit nachlesen. Die Plattform bleibt bis auf Weiteres erreichbar. Vielen Dank für Ihr Interesse an direktzumkardinal.de und Ihr Mitwirken!

Ihr Moderatoren-Team

Beantwortet
Autor Markus Miller am 05. September 2011

Gesellschaftliche Fragen

An ihren Taten werdet Ihr sie erkennen

Antwort
von Joachim Kardinal Meisner am 26. September 2011
Joachim Kardinal Meisner

Sehr geehrter Herr Miller,

zunächst möchte ich noch einmal ganz deutlich unterstreichen, dass es keinerlei inhaltliche Kooperation mit „pro familia“ gibt. Das ist mit Organisationen wie „pro familia“, deren Überzeugungen unserem Menschenbild und unserer Überzeugung vom Schutz des Lebens diametral entgegen stehen, auch gar nicht möglich.

Unser Diözesanbeauftragter für Ehe-, Familien und Lebensberatung, Dr. Hanspeter Schmidt, ist Vorsitzender der Katholischen Bundeskonferenz Ehe-, Familien- und Lebensberatung, er vertritt diese aber nicht im Deutschen Arbeitskreis für Jugend-, Ehe- und Familienberatung (DAKJEF). Ich weiß bei Dr. Schmidt die Themen der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung für das Erzbistum Köln seit vielen Jahren in guten Händen. Er nimmt diese wichtige Aufgabe aus katholischer Glaubensüberzeugung und auf der Grundlage der katholischen Lehre engagiert und hochqualifiziert wahr.

Unsere katholischen Beratungsstellen haben nicht umsonst einen exzellenten Ruf. Dazu trägt auch die umfassende Aus- und Weiterbildung unserer Beraterinnen und Berater bei. Die entsprechende Weiterbildungsordnung wurde von der Kommission XI der Bischofskonferenz verabschiedet und von uns Bischöfen im Ständigen Rat in Kraft gesetzt. Es kann also keine Rede davon sein, dass für unsere Mitarbeiter eine von der DAKJEF veröffentlichte Literaturliste zur „Pflichtlektüre“ gehöre.

Auch im Dachverband der institutionalisierten Beratung (DAKJEF) geht es nicht um inhaltliche Fragen, sondern darum, Mindestqualitätsstandards methodischer Art sicherzustellen. Allerdings zeigt mir Ihre Frage, dass dadurch doch der Eindruck einer Kooperation entstehen kann. Einerseits ist es sicher wichtig, auch in solchen Gremien unser Menschenbild, unsere Überzeugung von Ehe und Familie und die Würde des ungeborenen Lebens deutlich einzubringen, andererseits darf aber nicht der Eindruck entstehen, wir würden hier mit zweifelhaften Organisationen kooperieren.

Ich werde diese für mich ernsten Fragen, die ja sämtlich die Bundesebene und damit alle deutschen Bistümer gemeinsam betreffen, in der Bischofskonferenz thematisieren.

Mit freundlichen Grüßen