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Glauben und Leben
Die Tötung der ägyptischen Erstgeburt und die Feier der Osternacht
Sehr geehrter Herr Kardinal Meisner,
Die Osternacht bildet den Höhepunkt des Kirchenjahres.
Entsprechend außergewöhnlich ist die Liturgie. Unter anderem wird dabei auch an den Auszug Israels aus Ägypten erinnert, also daran, dass Gott sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit geführt hat. Eigentlich ein wichtiger Aspekt des jüdisch-christlichen Gottesglaubens - wenn da nur nicht die Tötung der Kinder wäre. Im Buch Exodus heißt es:
"Mose sagte: So spricht Jahwe: Um Mitternacht will ich mitten durch Ägypten gehen. Dann wird jeder Erstgeborene in Ägypten sterben, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd an der Handmühle und bis zu den Erstlingen unter dem Vieh." Ex 11,4-6.
Es ist dies wohl die Antwort Jahwes auf die Gewaltaktion des Pharaos, die in 1,22 erwähnt wird:
"Daher gab der Pharao seinem ganzen Volk den Befehl: Alle Knaben, die den Hebräern geboren werden, werft in den Nil! Die Mädchen dürft ihr alle am Leben lassen."
Gott beantwortet die Gewalt also mit Gegengewalt. Irgendwie habe ich Probleme bei dem Gedanken, dass Gott ohne Bedenken Kinder tötet und dabei keinerlei Mitleid zeigt. Außerdem frage ich mich, warum die einfache Magd für die Verbrechen des Pharao büßen muss.
Hinzu kommt noch, dass Jahwe das Herz des Pharao verstockt hat (10,1) . Dadurch wird von Gott die Situation noch zusätzlich verschärft.
Wie gehen Sie mit so einem Text um ?
Wie sollen wir Christen von heute ihn verstehen ?
Sollte man in der Osternacht vielleicht auch an die unschuldigen ägyptischen Kinder erinnern ?
Im Voraus schon mal vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Müller.
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