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mit dem Datum vom 28.02.2014 hat Papst Franziskus der Bitte von Joachim Kardinal Meisner entsprochen, ihn vom Amt des Erzbischofs von Köln zu entpflichten. Aus diesem Grund wurde diese Dialogplattform geschlossen. Selbstverständlich können Sie aber weiterhin die Fragen und Antworten aus der Vergangenheit nachlesen. Die Plattform bleibt bis auf Weiteres erreichbar. Vielen Dank für Ihr Interesse an direktzumkardinal.de und Ihr Mitwirken!

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Beantwortet
Autor Max Jenke am 15. November 2012
12586 Leser · 148 Stimmen (-55 / +93)

Glauben und Leben

Beerdigung durch Laien

Sehr geehrte, hochwürdiger Herr Kardinal Meiser,
Eure Eminenz,

in der Pfarrei, in der ich lebe, wird ein neuer Plan ausgearbeitet:
Alle beide Gemeindereferenten sollen demnächst die meisten Beerdigungen in der Pfarrei übernehmen. Die Priester werden einmal im Monat für alle Verstorbenen eine Messe zelebrieren. Also wenn beispielsweise 20 Menschen verstroben sind, im letzten Monat, wird für diese 20 Menschen zusammen eine Messe gelesen.
Die Priester begründen dies mit Priestermangel, obwohl in der ganzen Pfarrei und einem benachbarten Kloster etwa 15 Priester zur Verfügung stünden.

Ich finde diese Praxis äußerst fragwürdig.

Von einem Priester wurde mir gesagt, dass Sie der erste gewesen seien, der das so in seinem Erzbistum eingeführt habe.

Ist das wahr und wie sehen Sie das? Verstößt dieser Plan gegen geltendes Kirchenrecht?

Hochachtungsvoll bitte ich auch um Ihren Segen

Max J. Jenke

+38

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Antwort
von Joachim Kardinal Meisner am 04. Februar 2013
Joachim Kardinal Meisner

Sehr geehrter Herr Jenke,

Ihrem Beitrag entnehme ich, dass Sie nicht im Erzbistum Köln wohnen. Daher werden Sie verstehen, dass ich zu den konkret von Ihnen geschilderten Überlegungen nicht Stellung nehmen kann, da mir die Hintergründe nicht bekannt sind. Im Erzbistum Köln sind wir zurzeit noch in der glücklichen Lage, dass fast alle Beerdigungen von Geistlichen, also Priestern und Diakonen, durchgeführt werden können. Die Beauftragung von Laien im pastoralen Dienst ist daher zumindest bislang noch eine Ausnahme. Wir spüren aber, dass der Priestermangel auch für uns ein immer drängenderes Problem wird.

Zweitens ist mir wichtig zu betonen, dass die Ordenspriester nicht per se als „Notstopfen“ für die Gemeindeseelsorge betrachtet werden dürfen. Wir dürfen froh und dankbar sein, dass viele Ordenspriester bereit sind, einzuspringen, wo Not am Mann ist. Wir dürfen aber nicht verkennen, dass es sich bei der Berufung zu einem Leben im Orden wirklich um ein anderes Profil handelt als bei einem Mann, der sich als Diözesanpriester für die Gemeindeseelsorge entscheidet.

Schließlich, und auch das scheint mir wichtig zu sein, dürfen wir nicht verkennen, wie sehr sich auch die Bedürfnisse und Erwartungen der Gläubigen verändern. In der Idealvorstellung gehen wir davon aus, dass ein Begräbnis mehrere Stationen hat mit der Eröffnung am Trauerhaus, der Prozession mit dem Sarg zur Kirche, dort die Eucharistiefeier und schließlich die Verabschiedung und Beisetzung. Durch örtliche Gegebenheiten, aber auch durch Lebensumstände erleben wir diese Idealform nur noch selten. Schon durch die räumliche Trennung in den Städten ist es oftmals nicht möglich, Eucharistiefeier und Beisetzung direkt miteinander zu verbinden. Es kann dann sinnvoll sein, die Exequien mit einer sowieso stattfindenden Gemeindemesse zu verbinden. Vielfach begegnen uns trauernde Hinterbliebene, die kirchlich selbst so wenig sozialisiert sind, dass sie mit einer eigens angesetzten Eucharistiefeier für den kleinen Teilnehmerkreis schlichtweg überfordert sind. Es kann daher durchaus sinnvoll sein, Exequien für mehrere Verstorbene gleichzeitig zu feiern, denn sonst besteht wiederum die Gefahr, dass jeder Gemeindegottesdienst als Begräbnisgottesdienst gefeiert werden muss. Sie sehen, hier sind viele Dinge zu bedenken. Das immer drängendere Problem des Priestermangels ist dabei nur ein Aspekt. Ich lade Sie herzlich ein, sich einer Gebetsgemeinschaft um Priesterberufungen anzuschließen.

Mit freundlichen Grüßen