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Autor C. Berger-Koch am 16. September 2013
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Erzbistum Köln

Kirchengebäude in Ommerborn

Sehr geehrter Herr Kardinal Meisner,

morgen demonstriert wieder eine Gruppe von Christen in der Diaspora der ehemaligen Gemeinde St. Johannes der Täufer Ommerborn für den Erhalt ihres Kirchengebäudes. Diaspora ist leider der Begriff, den man für meine Heimatgemeinde nutzen muss. Auch ich werde aus Düsseldorf, wo ich heute lebe, mit meiner Familie anreisen.

Wir tun dies, um unsere Sympathie für die Kirche zu bekunden. Auch wenn wir zwischenzeitlich unseren Lebensmittelpunkt in Düsseldorf haben, ist die Kirche ein maßgeblicher Teil unserer Erinnerung: meine älteste Tochter wurde dort getauft, Gold- und Silberhochzeiten meiner Eltern und Großeltern fanden dort statt, alle kirchlichen Sakramente (Kommunion, Firmung, ...), nicht zu vergessen die legendären Fronleichnamsprozessionen, Messdienerfahrten und Ferienfreizeiten. Die Kirche war das zusammenhaltende Moment der Bewohner und das Kirchengebäude symbolisiert dies. Ich kann nicht glauben, dass Sie es abreißen wollen. Der Ort wird ohne das Kirchengebäude deutlich an Bedeutung verlieren. Auch nach der Profanierung, die schon traurig genug ist, ist das Gebäude ein Ort, der die Möglichkeit der Zusammenkunft bietet, noch dazu wo sich offenbar eine gemeinnützige Gemeinschaft in Form eines caritativen Trödelmarktes - Hoftrödel Bengelshagen - gefunden hat, die das Gebäude übernehmen würde.

Leere ist nichts, was man teilen kann. Ein Gebäude aber verbindet Menschen und das kann sicherlich nicht falsch sein. Bitte überdenken Sie Ihre Entscheidung, helfen Sie den Bewohnern dieser wirklich wunderbaren Region, den Ort Ihrer Erinnerungen und den Ihrer Gemeinschaft zu erhalten. Es wäre ein wirklicher Akt der Nächstenliebe. Ich vermute, dass ich ansonsten vor lauter Traurigkeit aus der Kirche austreten würde ...

Oder soll ich nochmal an den Papst schreiben? Spanisch könnte ich genug ...

Mit herzlichen Grüßen,

Ihre Claudia Berger-Koch,
Fan des Ommerborner Kirchengebäudes

13.09.2013

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