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Autor Roman Rucker am 19. Dezember 2013
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Glauben und Leben

Biblische Todesstrafe für praktizierende Homosexuelle

Sehr geehrter Herr Meisner,

in Ihrer Antwort auf den Beitrag zu den „Grausamkeiten in der Heiligen Schrift“ ermutigen Sie dazu, sich auch von den „schwierigen Passagen der Hl. Schrift nicht abhalten zu lassen“.

Deswegen möchte ich Ihre Aufzählung von Bibelstellen zur „leidigen Homosexualität“ (Gen 19, 1-29 / Römerbrief 1, 24-27 / 1. Korintherbrief 6, 10 - oder richtiger 9? / 1. Timotheusbrief 1, 10) durch einen „schwierigen“ Vers ergänzen, um einer Gesamtwürdigung dieses Themas in der Bibel etwas näherzukommen (Leviticus 20, 13):

„Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.“

Wo können Sie mir hier „die heilvolle Dimension von Gottes Wort“ entdecken? Wie vereinbaren Sie mit diesem biblischen Aufruf zur Tötung Ihre eigene Ansicht, es sei ein lohnendes Ziel, „dass Homosexuelle nicht diskriminiert werden, dass abfällige Äußerungen über Homosexuelle aus unserer Alltagssprache verschwinden und dass Stammtischgeschwätz seiner Plattheit überführt wird“?

Hier tut sich ein Widerspruch auf: Einerseits wird Gott als Autor der Bibel bezeichnet, andererseits wird Gottes Wort von Ihnen, einem apostolischen Nachfolger im Lehramt, bis zur Unkenntlichkeit entschärft.

Die Lehre, dass Gott in der Heiligen Schrift zu den Menschen auf Menschenweise spricht, kann doch nicht heißen: Gott fordert deutlich zur Tötung gewisser Mitmenschen auf, meint aber im Grunde, dass man nicht einmal hinter ihrem Rücken abfällig über sie reden sollte.

Die Sichtweise der Bibel als „Gottes Wort in Menschenwort“ ist hier hilflos, während sie (aber das nur nebenbei) in anderen Fällen durchaus jede Interpretation begründbar machen mag und damit einem umfassenden Relativismus Tür und Tor öffnet.

Mit freundlichem Gruß

Roman Rucker

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