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mit dem Datum vom 28.02.2014 hat Papst Franziskus der Bitte von Joachim Kardinal Meisner entsprochen, ihn vom Amt des Erzbischofs von Köln zu entpflichten. Aus diesem Grund wurde diese Dialogplattform geschlossen. Selbstverständlich können Sie aber weiterhin die Fragen und Antworten aus der Vergangenheit nachlesen. Die Plattform bleibt bis auf Weiteres erreichbar. Vielen Dank für Ihr Interesse an direktzumkardinal.de und Ihr Mitwirken!

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Beantwortet
Autor Johannes Hennecke am 14. Mai 2012
10296 Leser · 50 Stimmen (-8 / +42)

Glauben und Leben

Ein Verbesserungsvorschlag für die Kommunikation der frohen Botschaft

Eure Eminenz,

hier nur meine Kurzfassung meines eigentlichen Briefes (Max. 300 Wörter):

Ich habe bereits mehrfach mitbekommen, daß viele ältere Mitmenschen altersbedingt nicht mehr gut hören. Zudem bereitet Ihnen der Umgang mit Hörgeräten Probleme. Das hat die Konsequenz, daß sie auch im Gottesdienst leider nichts verstehen. Aus vielerlei Gründen sagen die Betroffenen jedoch nichts. Ich könnte mir vorstellen, diese wollten der Gemeinde keine Kosten und keinen Aufwand verursachen. Ferner ist diese Generation bewußt so erzogen worden, Mißstände von einer wie auch immer gearteten Obrigkeit akzeptieren zu müssen. Manche Leute unterliegen aber auch einem sozialen Druck, konsequent in die Kirche gehen zu müssen, wieder andere weil Sie, und das ist richtig, Gott - auch gerade im Alter - nahe sein wollen. Umso frustrierender, daß man dann noch nicht einmal die frohe Botschaft aus technischen Gründen richtig verstehen kann!

Mein höflicher Vorschlag lautet daher:
a) Überprüfung der eingebauten akustischen Anlagen unter Berücksichtigung von Schwerhörigkeiten der Menschen
b) 'Soundcheck' vor der Messe, mit vielleicht regelmäßig anwesenden, schwerhörigen Gemeindemitgliedern
c) Bereitstellung von einfach zu bedienden, technischen Hilfsgeräten für Schwerhörige, um nicht die Gesamtlautstärke extrem erhöhen zu müssen
d) Reservierung von Plätzen für Schwerhörige in direkter Nähe zu vorhandenen Lausprechern

Diese Vorschläge technischer bzw. organisatorischer Natur sind aus meiner Sicht verhältnisweise günstig und schnell umzusetzen, können aber jenen, die mit Sicherheit intensiv in Ihrem letzten Lebensabschnitt nach der einen Antwort suchen, erheblich dazu beitragen, diese Antwort zu finden und würden dann auch ruhigen Gewissens von unserer Welt gehen.

Wollen Sie die Verantwortung dieses Projekt übernehmen?
Ziel: Die Botschaft Christi (wieder) jenen zugänglich zu machen, die danach suchen. Und das WELTWEIT und in JEDER Kirche.

Ich würde mich freuen, wenn Sie meinen 'Verbesserungsvorschlag' der dafür notwendigen Priorität überprüfen lassen würden. Für meine ausführliche Fassung und/oder Rückfragen stehe ich selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.

Hochachtungsvoll

Johannes

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Antwort
von Joachim Kardinal Meisner am 06. August 2012
Joachim Kardinal Meisner

Sehr geehrter Herr Hennecke,

ganz herzlich danke ich Ihnen für Ihre Anregungen und Hinweise. Ich stimme Ihnen völlig zu, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft nicht an technischen Unzulänglichkeiten scheitern darf.
Die technischen Voraussetzungen sind das Eine. Sie sind übrigens vielerorts bereits gegeben: durch die gute Akustik unserer Kirchengebäude wie auch durch moderne Lautsprecheranlagen und Induktionsschleifen für Menschen mit Hörgeräten.
Das andere ist ein Bewusstsein für die Problematik – die Fähigkeit, Probleme unserer Mitmenschen wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Dabei sind Menschen mit einem Gehörschaden nur eine von vielen Gruppen, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen. Ich nehme beispielsweise wahr, dass viele unserer Kirchengemeinden und Einrichtungen sich um einen barrierefreien Zugang bemühen, so dass sie auch betreten werden können, ohne Stufen überwinden zu müssen. Genauso wichtig wie eine Rampe für Rollstuhlfahrer ist es mir aber, dass andere Besucher des Kirchengebäudes ihre Hilfe anbieten. Hier ist nicht nur der Bischof gefragt, hierzu können und müssen alle Gläubigen beitragen. Das gilt auch für Ihre Anregungen zum Umgang mit Schwerhörigen. Zielführender als entsprechende Hinweise vor jedem Gottesdienst ist es, wenn jeder von uns die Augen offenhält und wahrnimmt, dass z.B. der Banknachbar Schwierigkeiten hat, die Worte der Predigt zu hören. Ich bin tief überzeugt, dass wir so der Verantwortung für unsere Mitmenschen besser gerecht werden, als wenn wir vor jedem Gottesdienst den von Ihnen vorgeschlagenen „Soundcheck“ durchführen. Wir müssten sonst redlicherweise verschiedenste Hinweise für verschiedene Zielgruppen geben.
Mir ist aber wichtig, dass wir als Christen gemeinsam Verantwortung für unsere Mitmenschen übernehmen. Dazu will auch ich das mir Mögliche gerne beitragen.

Mit herzlichen Grüßen