Sehr geehrter Herr Hennecke,
ganz herzlich danke ich Ihnen für Ihre Anregungen und Hinweise. Ich stimme Ihnen völlig zu, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft nicht an technischen Unzulänglichkeiten scheitern darf.
Die technischen Voraussetzungen sind das Eine. Sie sind übrigens vielerorts bereits gegeben: durch die gute Akustik unserer Kirchengebäude wie auch durch moderne Lautsprecheranlagen und Induktionsschleifen für Menschen mit Hörgeräten.
Das andere ist ein Bewusstsein für die Problematik – die Fähigkeit, Probleme unserer Mitmenschen wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Dabei sind Menschen mit einem Gehörschaden nur eine von vielen Gruppen, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen. Ich nehme beispielsweise wahr, dass viele unserer Kirchengemeinden und Einrichtungen sich um einen barrierefreien Zugang bemühen, so dass sie auch betreten werden können, ohne Stufen überwinden zu müssen. Genauso wichtig wie eine Rampe für Rollstuhlfahrer ist es mir aber, dass andere Besucher des Kirchengebäudes ihre Hilfe anbieten. Hier ist nicht nur der Bischof gefragt, hierzu können und müssen alle Gläubigen beitragen. Das gilt auch für Ihre Anregungen zum Umgang mit Schwerhörigen. Zielführender als entsprechende Hinweise vor jedem Gottesdienst ist es, wenn jeder von uns die Augen offenhält und wahrnimmt, dass z.B. der Banknachbar Schwierigkeiten hat, die Worte der Predigt zu hören. Ich bin tief überzeugt, dass wir so der Verantwortung für unsere Mitmenschen besser gerecht werden, als wenn wir vor jedem Gottesdienst den von Ihnen vorgeschlagenen „Soundcheck“ durchführen. Wir müssten sonst redlicherweise verschiedenste Hinweise für verschiedene Zielgruppen geben.
Mir ist aber wichtig, dass wir als Christen gemeinsam Verantwortung für unsere Mitmenschen übernehmen. Dazu will auch ich das mir Mögliche gerne beitragen.
Mit herzlichen Grüßen