Liebe Besucherinnen und Besucher,

mit dem Datum vom 28.02.2014 hat Papst Franziskus der Bitte von Joachim Kardinal Meisner entsprochen, ihn vom Amt des Erzbischofs von Köln zu entpflichten. Aus diesem Grund wurde diese Dialogplattform geschlossen. Selbstverständlich können Sie aber weiterhin die Fragen und Antworten aus der Vergangenheit nachlesen. Die Plattform bleibt bis auf Weiteres erreichbar. Vielen Dank für Ihr Interesse an direktzumkardinal.de und Ihr Mitwirken!

Ihr Moderatoren-Team

Beantwortet
Autor Marco Weber am 30. Mai 2012
11292 Leser · 34 Stimmen (-12 / +22)

Kirchliche Berufe und Berufung

Einsatz der FSSPX im Erzbistum Köln

Eminenz, sehr geehrter Herr Kardinal Meisner,

die Regelung des kanonischen Status' der Priesterbruderschaft St. Pius X. und somit deren vollständige Wiedereingliederung in die Kirche steht Medienberichten zufolge unmittelbar bevor.

Können Sie sich einen Einsatz dieser Priester in der Erzdiözese Köln - z. B. in der Pfarrseelsorge, der Bistumsverwaltung, den Seminaren - vorstellen?

Mit freundlichen Grüßen,

Marco Weber

+10

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Joachim Kardinal Meisner am 18. Juni 2012
Joachim Kardinal Meisner

Sehr geehrter Herr Weber,

auch wenn in den Medien viel spekuliert wird, sind ganz offenkundig die Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und der Piusbruderschaft nicht abgeschlossen. Daher bitte ich um Verständnis, dass ich – meiner Lebenserfahrung folgend – nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun will, d.h. über eine etwaige Zusammenarbeit mit der Piusbruderschaft ist erst dann nachzudenken, wenn eine Wiedereingliederung wirklich gelingt, d.h. dass die Verantwortlichen den Glauben in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche und dem Nachfolger Petri bezeugen.
Und auch wenn dies gelingen sollte, wird für eine Zusammenarbeit erst wieder Vertrauen wachsen müssen. Wir Deutsche haben in den vergangenen mehr als zwanzig Jahren nach der Wiedervereinigung erlebt, wie lang es dauert, Menschen nach einer langen Trennung wieder zusammen zu führen. Vertrauen und Vertrautheit wachsen nur langsam – und auch die Wunden einer langen Auseinandersetzung brauchen Zeit zum Heilen. Wenn das alles gelingt, kann ich mir – wie bei Orden – eine gute Zusammenarbeit denken. Aber wie auch immer die Gespräche mit der Piusbruderschaft ausgehen: Es liegt noch ein langer Weg vor uns.
Beten wir für alle, die sich um die Einheit der Kirche mühen – insbesondere auch um die Einheit mit anderen christlichen Gemeinschaften und Kirchen.

Mit freundlichen Grüßen