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Autor Karin Bröckelmann am 17. Februar 2012
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Glauben und Leben

Gott und das Leid - welchen Sinn haben Fürbitten?

Sehr geehrter Herr Kardinal Meisner,

die Möglichkeit, sich mit Fragen an Sie zu wenden, finde ich großartig. Es gibt aber auch Ihnen auch einen Überblick, wo die Gläubigen in ihrem religiösen Verständnis stehen und 'wo der Schuh drückt.'

Nun zu meiner Frage:

Gott wird uns nahegebracht als der Allmächtige, Gütige, Barmherzige, Liebende. Schaue ich mich in der Welt um, so sehe ich nicht nur Schönes und Gutes, sondern auch Naturkatastrophen, Kriege, Hungersnöte, Mord und Totschlag, die großes Leid über Mensch und Tier bringen. Sehe ich einmal von den Naturkatastrophen ab, die zur Evolutionsgeschichte unserer Erde gehören (können?), bleibt noch das durch Menschen verursachte Leid.

Ist es auch aus Ihrer Sicht richtig (wie ein Theologie-Professor es gedeutet hat), dass Gott nicht in die physische Welt eingreift, da er sie in die Freiheit entlassen hat? Wie könnte man sonst erklären, dass die Gebete mancher Menschen erhört werden und anderer nicht, was sich nicht mit dem Bild des liebenden Vaters vereinbaren läßt. Wie könnte man den Holocaust erklären, der so viele Leben gekostet hat. Diese Menschen haben sicher auch viel gebetet. Die Erklärung, dass wir Gottes Wege nicht verstehen, reicht mir nicht. Wenn Gott also nicht in diese Welt eingreift, warum sprechen wir dann Fürbitten (es verändert nicht die Situation, aber den Menschen?). Warum sprechen wir dann überhaupt Bittgebete?

Ich danke Ihnen herzlich für die evtl. Beantwortung meiner Frage.

Mit freundlichem Gruß
Ihre
Karin Bröckelmann

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