Sehr geehrter Herr Koch,
die von Ihnen gestellte Frage zum Thema Weltbild bewegt mich ebenfalls – und dies nicht erst in den letzten Wochen.
Vielmehr drängt das Erzbistum Köln seit Jahren darauf, sich so bald wie möglich von der Verlagsgruppe Weltbild zu trennen.
Im Rahmen eines Treuhandvertrages hat das Erzbistum Köln darum bereits im Jahr 2008 seine bis dahin gehaltenen Geschäftsanteile an den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) übertragen. Diese Übertragung der Anteile schließt auch das Gewinnbezugsrecht sowie alle Genussrechte ein, d.h. das Erzbistum Köln erzielt auch keine Gewinne daraus.
Mit dieser Entscheidung habe ich seinerzeit auf die in den Medien zitierten Hinweise reagiert, nachdem ein Verkauf in der damaligen Wirtschaftskrise nicht möglich erschien. Ich bin weiterhin der festen Überzeugung, dass nur ein Verkauf des gesamten Unternehmens das Problem löst. Und ich hoffe sehr, dass auch die anderen Gesellschafter sich dieser Position anschließen.
Denn es geht einerseits darum, dass die Weltbild-Gruppe wiederum an Verlagen beteiligt ist, zu deren Sortiment Erzeugnisse gehören, die der Lehre der Kirche entgegenstehen, andererseits ist es meiner festen Überzeugung nach nicht möglich, einen Filter zu konstruieren, der völlig ausschließt, dass wir an Dingen Geld verdienen, gegen die wir von der Kanzel predigen.
Das hängt unter anderem mit den Besonderheiten des Buchhandels im Internet zusammen. Diese Probleme sind erst in den letzten Jahren entstanden, erfordern nun aber ein entschiedenes Handeln, zu dem ich für das Erzbistum Köln fest entschlossen bin.
Mit freundlichen Grüßen