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Autor John Reynold am 26. Dezember 2012
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Persönliche Fragen

Wie stelle ich fest, wann die Seele einen Menschen verlassen hat?

Sehr geehrter Herr Kardinal Meisner,

ich würde Ihnen als Ihr Schaf gerne eine Frage stellen, die mich sehr beschäftigt und auf die ich bisher keine Antwort in der Bibel oder im Gebet finden konnte.

Es geht um die Frage der Zustimmung zu einer Organtransplantation.
Der Hirntod wird heute von der Medizin willkürlich mit dem Tod des Menschen gleichgesetzt. Früher gab es andere medizinische Indikatoren für den Tot eines Meschen (Puls etc.). In Zunkunft wird es sicher wieder andere medizinische Indikatoren geben. Ein hirntoter Patient muss aus organischer Sicht zwangsläufig ein lebender Patient sein, um die Organe nutzen zu können. Was er aus seelischer Sicht zu diesem Zeitpunkt ist, kann die Medizin nicht beurteilen.

Wenn die geliebte Person nun noch deutliche Reaktionen auf die Umwelt (Temperatur) zeigt (Ärzte: Lazarus-Phänomene) aber trotzdem laut Ärzten angeblich Hirntot ist, kann ich dann guten Gewissens eine Zustimmung zur Organtransplantation (von Auge, allen Organen, Gesicht ... ) geben?
Der Mensch ist ja noch warm und atmet noch mit Hilfe von Maschinen.
Der Arzt ist leider Atheist.
Außerdem gibt es weltweit keine einstimmige Definition, was eigentlich Hirntod ist. In der Literatur gibt es über dreihundert verschiedene Festlegungen.

Als Katholik beschäftigt mich nun die Frage:
Wie kann ich feststellen, dass die Seele einen Menschen verlassen hat?

Ich möchte nicht dem "Ausweiden" eines Menschen zustimmen, wenn den Körper die Seele noch nicht verlassen hat.

Grundsätzlich halte ich - wie unser geliebter Papst Benedikt XVI - die Organspende für positiv, jedoch zerrt die o.g. Frage sehr an mir.

Außerdem möchte ich mich hier ausdrücklich für Ihre sehr guten Predigten in unserem Dom bedanken und Ihnen zu Ihrem golden Priesterjubiläum herzlich gratulieren.
Das Feuer des Glaubens ist vor vielen Jahren erst durch Sie richtig auf mich übergesprungen!

Ich wünsche Ihnen besinnliche Weihnachten und verbleibe mit freundlichen Grüßen
John Reynold

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