Liebe Leserinnen und Leser,

auf dieser Website konnten Sie bis Mai 2015 eigene Beiträge zum Thema “Energiepolitik für Brandenburg” einstellen.

Auf seiner Website wird das Ministerium für Wirtschaft und Energie weiterhin über wirtschafts- und energiepolitische Themen informieren. Dort finden Sie auch eine Übersicht von Fragen und Antworten zur Energiestrategie 2030.

Ihre weiteren Fragen und Anregungen nehmen wir gerne über die Adresse energiedialog@mwe.brandenburg.de entgegen.

Beantwortet
Autor Klaus Dinter am 18. März 2013
10867 Leser · 2 Stimmen (-0 / +2) · 0 Kommentare

Tagebau und CSS

Wie die diffusen Schadstoffeinträge aus der Fläche beherrschen?

Sehr geehrte Damen und Herren, Cottbus, den 16.03.2013

im Gebiet der großräumigen Grundwasserabsenkung durch den Bergbau (nach 1990 wurde ein Defizit von 13 Mrd. m³ registriert) wird Eisenhydroxid als Folge des wieder ansteigenden Grundwassers in der Fläche in Abhängigkeit von den Bodenverhältnissen mobilisiert. Das kann z. B. bei Gley- oder Pseudogleyböden auftreten und führt zu diffusen Schadstoffeiträgen in die Vorflut. Die Belastung tritt entsprechend der Verbreitung der genannten Böden auf. Wie will man diese mosaikartig in der Fläche auftretende Belastung beherrschen?

freundliche Grüße
Klaus Dinter

+2

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Dr. Carsten Enneper am 02. Mai 2013
Dr. Carsten Enneper

Sehr geehrter Herr Dinter,

zur Beherrschung der diffusen* Schadstoffeinträge in die Vorfluter** sind seitens der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) eine Reihe von kurz- und mittelfristigen Lösungsansätzen vorgesehen. Dazu zählen für den Südraum der Spree die Untergrundwasserbehandlung (Pilotvorhaben) 2013/ 2014, die Errichtung eines Abfangriegels mit Brunnen (Planungsleistungen ab 2013) sowie Planungen zur Errichtung von Abfanggräben parallel zum Vorfluter ab 2014. Darüber hinaus werden die Oberflächenwässer der Zuläufe der Spree einer Aufbereitung unterzogen. So ist die Ertüchtigung der Grubenwasserreinigungsanlage (GWRA) Burgneudorf (Planungsleistungen 2013) sowie die Wasserbehandlung von Teilmengen in der GWRA Schwarze Pumpe oder im Speicher Burghammer 2013/ 2014 vorgesehen.

Im Nordraum der Spree sind kurzfristig Maßnahmen an den Zuflüssen zur Spree geplant. Diese beinhalten die Schlammberäumung im Bereich der Wudritz (2013), die temporäre Überleitung vom Schlabendorfer See zum Lichtenauer See und die Neutralisation der Wässer durch In-lake-Behandlung*** (2013) sowie die Prüfung der Errichtung eines temporären Feuchtgebietes. Mittelfristig sind im Umfeld des Schlabendorfer Sees Maßnahmen zur Änderung des Abflussregimes geplant. Im Bereich Vetschauer Mühlenfließ und Greifenhainer Fließ ist kurzfristig die Re- aktivierung von Absetzbecken vorgesehen (GWRA Vetschau, Wiesenteich, Planung neuer Absetzbecken 2013). Mittelfristig sind auch in diesem Bereich Umleitungen des Eichower und des Laasower Fließes (2014), die Planung einer GWRA im Unterlauf des Greifenhainer Fließes sowie Maßnahmen zur Quellstärkenreduzierung**** vorgesehen.

Weitere Informationen zu den Maßnahmen der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH finden Sie unter folgendem Link: http://www.lmbv.de/index.php/loesungen-fuer-saubere-spree...

Dr. Carsten Enneper Abteilungsleiter Wirtschafts- und Energiepolitik Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg

Diffus: unregelmäßig zerstreut, nicht scharf begrenzt, ohne einheitliche Richtung (Quelle: Duden)

Vorfluter: Bezeichnet jegliche Art von Gerinne, zum Beispiel Gewässer und Bodendrainagen, in denen Wasser in Form von Abwasser, Regenwasser oder Drainagewasser in ein Gewässer abfließen kann. Natürliche Vorfluter sind offene Fließgewässer, die Wasser aus anderen Gewässern, aus Grundwas-serkörpern oder Abfluss-Systemen aufnehmen und ableiten. (Quelle: wikipedia)

In-lake-Behandlung: Maßnahmen, die direkt im See erfolgen, z.B. durch ein Sanierungsschiff, das die Belastung des Gewässers beispielsweise mittels der Zugabe von Kalk neutralisiert.

*Quellstärkenreduzierung: Reduzierung der Schadstoffmasse