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Beantwortet
Autor Felix Geselbracht am 19. August 2010
5329 Leser · 112 Stimmen (-54 / +58)

Sonstiges

Google Streetview

Hallo Herr Lewe,

die Diskussion um Google Streetview ist in aller Munde.

Wie stehen Sie zu diesem Thema? Werden Sie Ihr Haus dem Dienst zur Verfügung stellen oder es wie andere Politiker verpixeln lassen. Begrüßen Sie diesen Internetdienst? Wie ist die Stimmung der Stadt ggü. Streetview?

MfG
F. Geselbracht

+4

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Antwort
von Markus Lewe am 29. Oktober 2010
Markus Lewe

Sehr geehrter Herr Geselbracht,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema „Google Streetview“. Wie Sie bereits richtig feststellten, wird über Sinn und Zweck dieses Internetdienstes weiter angeregt diskutiert. Für die 20 größten, von Google abfotografierten Städten ist die Einspruchsfrist Mitte Oktober abgelaufen – gut 244.000 deutsche Haushalte haben bislang vom Unternehmen verlangt, die Abbildung ihrer Häuser in Googles Straßenatlas unkenntlich zu machen.

Auch in Münster ist nach meiner Überzeugung darauf zu bestehen, dass niemand mit der Veröffentlichung seines Hauses, seines Gartens oder seines Autos bei Google einverstanden sein muss. Als bekannt wurde, dass Münster auf dem Terminplan des Google-Kamerawagens steht, hat unser Presseamt deshalb sofort reagiert. Der Hinweis „Google-Kamerawagen unterwegs“ wurde auf www.muenster.de bzw. www.stadt-muenster.de veröffentlicht, inklusive der Verlinkung zu den Widerspruchsvordrucken und weiteren Informationen zu Google Streetview. Diese Verlinkung ist nach wie vor auf den Seiten der Stadt Münster zu finden.

Unser Justiziariat hat darüber hinaus geprüft, ob die Verwaltung Widerspruchs-Sammellisten öffentlich auslegen kann. Aus Datenschutz-Gründen erschien diese Vorgehensweise jedoch aus verschiedenen Gründen problematisch. Ein wesentlicher Aspekt: Die Objekte, für die die Bürgerinnen und Bürger ihren Widerspruch einlegen können, müssen eindeutig identifiziert werden. In den Sammellisten wären deshalb auch recht sensible personenbezogene Daten öffentlich einzusehen gewesen – neben den Namen von Grundstückseigentümern zum Beispiel die Beschreibung ihrer Häuser, ihrer Gärten etc.

Um jedoch auch den Münsteranerinnen und Münsteranern zu helfen, die keinen Internetanschluss haben, haben wir in der Münster-Information Erläuterungen des Bundes-Verbraucherschutzministeriums und Kopien des Musterwiderspruchs ausgelegt. Diese können handschriftlich leicht mit den erforderlichen Daten ergänzt und an Google geschickt werden.

Ich persönlich werde zunächst keinen Widerspruch gegen die Darstellung meines Hauses bei Google Streetview einlegen. Sobald auch die Straßen von Münster in der Internetanwendung zu finden sind, werde ich das Ergebnis selbstverständlich genau unter die Lupe nehmen. Ein Widerspruch ist dann immer noch möglich.

Mit freundlichen Grüßen