Sehr geehrter Herr Musielak,
zunächst einmal finde ich es gut, dass Sie sich auf Phoenix die Sendung zur ARD-Themenwoche über die demografische Herausforderung angesehen haben. Die Suche nach Antworten auf die Frage, wie wir mit der Alterung unserer Gesellschaft umgehen, welche Chancen sich daraus auch und besonders für die ältere Generation ergeben, ist sehr wichtig.
Zu der von Ihnen geäußerten Kritik ganz konkret: Ich bedaure es zutiefst, wenn meine ironischen Äußerungen – denn so waren sie gemeint - so bei Ihnen angekommen sind. Ironie ist offenbar – zumal in Fernsehsendungen - ein nicht ´ungefährliches´ Stilmittel.
Im Kern ging es jedoch bei dem Debattenteil, auf den Sie sich beziehen, um die Frage, wie wir mit Zuwanderung, mit Menschen, die zu uns kommen, umgehen. Es stellt sich die Frage nach Toleranz und Humanität. Vor diesem Hintergrund hat uns die drastische Formulierung des Alten Fritz – so meine ich – jenseits des von Ihnen erwähnten negativen Aspekts eben doch etwas zu sagen.
Deshalb begrüße ich die angestoßene Diskussion eines neuen Potsdamer Toleranzediktes der Bürgerschaft meiner Heimatstadt. Es ist gut, wenn die Potsdamerinnen und Potsdamer sich darüber verständigen, wie wir in der Landeshauptstadt auf Dauer alltäglich zusammenleben wollen. Deutlich soll nach der Diskussion werden, dass die Stadt eine Stadt der Offenheit und Toleranz sein will und auch davon profitiert. Allerdings ist Toleranz gegenüber Menschen aus anderen Kulturen – was sich ja mit Duldsamkeit oder Geltenlassen übersetzen lässt - nicht ausreichend. Vielmehr muss es darum gehen, die Integrationsbemühungen von Zuwanderinnen und Zuwanderern zu unterstützen. Denn: Menschen aus anderen Kulturen sind ein Gewinn- nicht nur für Potsdam, sondern in ganz Deutschland.
Mit freundlichem Gruß
Matthias Platzeck
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