Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Beantwortet
Autor Meinhard Musielak am 14. Februar 2008
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Sonstiges

10.Berliner Demographiegespräch

Sehr geehrter Herr Platzeck !
In der heutigen Sendung, 10.Berliner Demographiegespräch im Sender Phönix, sagten Sie, dass der Preußische König, der aus Böhmen die Weber nach Preußen holte,es der Bevölkerung bei Androhung der Prügelstrafe, verboten wurde, sich negativ über die zugereisten
Weber aus Böhmen zu äußern.Ihr Zusatz dazu, dass dies heute, LEIDER,nicht mehr möglich sei, hat mich sehr befremdet. Würden Sie sich dazu einmal konkret dazu äußern, ob es nur Ihre persönliche Meinung ist oder ob es sich dabei um einen Bestand Ihres Parteiprogrammes handelt ?

Mit freundlichen Grüßen Meinhard Musielak

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Antwort
von Matthias Platzeck am 06. Mai 2008
Matthias Platzeck

Sehr geehrter Herr Musielak,

zunächst einmal finde ich es gut, dass Sie sich auf Phoenix die Sendung zur ARD-Themenwoche über die demografische Herausforderung angesehen haben. Die Suche nach Antworten auf die Frage, wie wir mit der Alterung unserer Gesellschaft umgehen, welche Chancen sich daraus auch und besonders für die ältere Generation ergeben, ist sehr wichtig.

Zu der von Ihnen geäußerten Kritik ganz konkret: Ich bedaure es zutiefst, wenn meine ironischen Äußerungen – denn so waren sie gemeint - so bei Ihnen angekommen sind. Ironie ist offenbar – zumal in Fernsehsendungen - ein nicht ´ungefährliches´ Stilmittel.

Im Kern ging es jedoch bei dem Debattenteil, auf den Sie sich beziehen, um die Frage, wie wir mit Zuwanderung, mit Menschen, die zu uns kommen, umgehen. Es stellt sich die Frage nach Toleranz und Humanität. Vor diesem Hintergrund hat uns die drastische Formulierung des Alten Fritz – so meine ich – jenseits des von Ihnen erwähnten negativen Aspekts eben doch etwas zu sagen.

Deshalb begrüße ich die angestoßene Diskussion eines neuen Potsdamer Toleranzediktes der Bürgerschaft meiner Heimatstadt. Es ist gut, wenn die Potsdamerinnen und Potsdamer sich darüber verständigen, wie wir in der Landeshauptstadt auf Dauer alltäglich zusammenleben wollen. Deutlich soll nach der Diskussion werden, dass die Stadt eine Stadt der Offenheit und Toleranz sein will und auch davon profitiert. Allerdings ist Toleranz gegenüber Menschen aus anderen Kulturen – was sich ja mit Duldsamkeit oder Geltenlassen übersetzen lässt - nicht ausreichend. Vielmehr muss es darum gehen, die Integrationsbemühungen von Zuwanderinnen und Zuwanderern zu unterstützen. Denn: Menschen aus anderen Kulturen sind ein Gewinn- nicht nur für Potsdam, sondern in ganz Deutschland.

Mit freundlichem Gruß

Matthias Platzeck