Sehr geehrte Frau Aßmann,
vielen Dank für Ihren Eintrag. Auch mir ist bewusst, dass die Heidekrautbahn einen hohen emotionalen Stellenwert besitzt. Viele Leserinnen und Leser dieser Website werden die Geschichte der Heidekrautbahn nicht kennen. Erlauben Sie mir deshalb vorab ein paar kurze Informationen.
Die Heidekrautbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die aus dem Norden Berlins über Basdorf in die heutigen Landkreise Barnim und Oberhavel in Brandenburg führt. Die umgangssprachlich gebräuchliche Bezeichnung Heidekrautbahn beruht darauf, dass viele Berlinerinnen und Berliner die Bahn zu Ausflügen in die Schorfheide nutzten und der Endpunkt der Strecke, die Ortschaft Groß Schönebeck, als „Tor zur Schorfheide“ gilt.
In Brandenburg und Berlin gibt es seit Jahren rege Diskussionen um die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn von Basdorf über Mühlenbeck und Berlin-Wilhelmsruh nach Berlin-Gesundbrunnen. Neben einer direkten Anbindung aus den Brandenburger Nachbargemeinden ins Berliner Zentrum könnte mit dieser Strecke auch eine bessere Erschließung von Teilen Pankows und Reinickendorfs erreicht werden.
Deshalb haben sich im Sommer 2008 Brandenburgs Infrastrukturminister Dellmann und Berlins Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer darauf verständigt, eine vertiefte Untersuchung der Reaktivierungsmöglichkeit in Form einer sogenannten Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) in Auftrag zu geben.
Im Rahmen dieser Untersuchung werden die Aufwendungen (Investitionen in den Ausbau der Strecke und der Bahnhöfe sowie der notwendige jährliche Zuschussbedarf) den volkswirtschaftlichen Effekten (Reisezeitverkürzungen, Einsparung an Emissionen, Vermeidung von Unfällen etc.) gegenübergestellt. Erst nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse kann eine Entscheidung zur eventuellen Wiederinbetriebnahme der alten Stammstrecke der „Heidekrautbahn" herbeigeführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Platzeck
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