Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Beantwortet
Autor Jan-Erik Hansen am 01. November 2010
9959 Leser · 64 Stimmen (-1 / +63) · 0 Kommentare

Umwelt

Tropical Islands- keine Umweltverträglichkeitsprüfung, keine Infos zum Energieverbrauch

Sehr geehrter Herr Platzeck,

es ich habe eine Frage zu Tropical Islands im Zusammenhang mit der Arbeit der Landesregierung des Landes Brandenburg.

Tropical Islands ist ein tropischer Freizeitpark in Deutschland. Er befindet sich in der ehemaligen Cargolifter-Werfthalle (genannt Aerium), der größten freitragenden Halle der Welt, 60 Kilometer südlich des Zentrums und etwa 35 Kilometer südlich der Stadtgrenze von Berlin. Es liegt westlich von Krausnick an der A 13, Abfahrt Staakow im Ortsteil Brand der Gemeinde Halbe.

Da das Gebäude anders genutzt wird als es ursprünglich geplant war, wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschrieben gewesen. Das Unternehmen und die Landesregierung Brandenburgs geben zum Genehmigungsrecht und zum Energieverbrauch keine Informationen.

Meine Fragen an Sie wären:

1. Warum fand keine Umweltverträglichkeitsprüfung für die Neunutzung bei Tropical Island statt?

2. Warum gibt die Landesregierung des Landes Brandenburg bisher keine Informationen Genehmigungsrecht und zum Energieverbrauch?

3. Wie hoch ist der Energieverbrauch von Tropical Islands?

Mit freundlichen Grüßen

Jan-Erik Hansen

+62

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Antwort
von Matthias Platzeck am 21. Januar 2011
Matthias Platzeck

Sehr geehrter Herr Hansen,

Orchideen, Schlingpflanzen, exotisches Ambiente und smaragdgrünes Wasser bei 25°C Lufttemperatur und angenehmer Luftfeuchtigkeit – danach sehnt man sich insbesondere in den Wintermonaten. Das gibt es nicht nur Tausende von Flugkilometern entfernt, sondern gleich um die Ecke - im Bundesland Brandenburg. Nicht nur beim Blick aus dem Fenster stimmen Sie mir sicher zu, dass die neue Nutzung der ehemaligen Cargolifter Halle als Tropical Islands ein aus touristischer Sicht interessantes Vorhaben ist. Und so wurde Tropical Islands dann auch mehrfach prämiert, u.a. zweimal mit dem Park Team Award. Ich weiß aber auch, dass Tropical Islands an einzelnen Punkten nicht unumstritten ist.

So haben die von Ihnen aufgeworfenen Fragen nach meiner Kenntnis bei den damals erforderlichen Genehmigungen durchaus eine Rolle gespielt. Allerdings war für die Nutzungsumwandlung der Halle kein Raumordnungsverfahren erforderlich, in dessen Rahmen eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen worden wäre.

Ob dennoch Bauleitplanungen mit Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt worden sind, ist mir nicht bekannt, da dies eine kommunale Aufgabe ist. Die Baugenehmigungen für die Umnutzung hat der zuständige Landkreis Dahme-Spreewald im Februar 2004 erteilt. Ob darin eventuell Auflagen erteilt worden sind, erfragen Sie bitte beim Landkreis. Ähnlich verhält es sich mit den Informationen zum Energieverbrauch. Das Unternehmen, dessen Entscheidung in Brand zu investieren durchaus Respekt verdient, ist nicht verpflichtet der Landesregierung darüber Auskunft zu erteilen.

Sehr geehrter Herr Hansen, ich bitte um Verständnis, dass ich auf ihre Fragen aus oben genannten Gründen nicht konkreter eingehen kann.

Mit freundlichen Grüßen