Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Archiviert
Autor Z. Hubschmidt am 18. Januar 2012
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Soziales

Alleinerziehende besonders armutsgefährdet

Sehr geehrter Ministerpräsident,

Die sozialen Probleme in Berlin und Brandenburg haben trotz eines deutlichen Rückgangs der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren nicht an Schärfe verloren. Das ist das Ergebnis des ersten regionalen Sozialberichts des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg, der heute in Potsdam vorgestellt wurde. Besonders stark von Armut bedroht sind demnach weiterhin Alleinerziehende und Menschen mit Migrationshintergrund.

Insgesamt 13,6 Prozent der Brandenburger waren dem Bericht zufolge 2010 von Armut bedroht. Deutlich darüber liegen die Prignitz und Frankfurt an der Oder in Brandenburg mit einem Anteil von über 20 Prozent armutsgefährdeten Menschen.

Ist das nicht ein Armutszeugnis für den Staat? Müssen wir hier nicht sofort handeln?

Ich spreche nicht von der Einführung eines Bürgergeldes oder ähnliches, aber wenn jeder zehnte Brandenburger von Armut bedroht ist, ist etwas falsch im Land und im Staat!

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