Sehr geehrter Herr Voss,
Fakt ist, dass es seit dem 3. Juni am Flughafen Tegel täglich bis zu 20 zusätzliche Starts und Landungen gibt. Neu hinzugekommen sind bis zu 17 Verbindungen in andere Städte beziehungsweise Länder. Dem entsprechend haben auch die Passagierzahlen um ein Vielfaches zugenommen. Das alles ist erst einmal grundsätzlich erfreulich. Spricht es doch für die Attraktivität des Flughafenstandortes Berlin Brandenburg. Auf der anderen Seite sind die Sorgen der Airline-Chefs aber auch die Ihren verständlich.
Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) hat mir und anderen Aufsichtsratsmitgliedern versichert, dass sie sich ihrer Verantwortung für die Lage voll bewusst und sie umfassend vorbereitet ist, um den Flugbetrieb an den beiden Flughäfen Tegel und Schönefeld auch im Winter stabil aufrecht- zuerhalten. Die FBB hat nach eigener Aussage in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den Fluggesellschaften, der Flugsicherung und dem zu- ständigen Bodenabfertigungsdienstleister intensiv zusammengearbeitet. Im Ergebnis gibt es heute effizientere Abfertigungsprozesse und eine gute Wintervorbereitung speziell mit Blick auf die nötige Enteisung von Flugzeugen. So hat die FBB für die kommende Wintersaison das Personal und die Fahrzeuge aufgerüstet, die Lager für den Winterdienst aufgefüllt und die Abläufe sowie Kommunikationswege verbessert. Trotz all dieser Vorsorge: Gerade die Wintermonate stellen für alle Verkehrsträger eine besondere Herausforderung dar. Hierbei sind Beeinträchtigungen und Verspätungen nicht immer auszuschließen. Dennoch – und davon bin ich überzeugt - werden alle Beteiligten ihr Bestes geben.
Der zweite Themenbereich Ihrer Wortmeldung betrifft die Finanzen des Flughafens. Ich kann Ihnen versichern, dass die Flughafengesellschaft mit Unterstützung des Aufsichtsrats sehr ernsthaft daran arbeitet, die Finan- zierung auch zukünftig sicherzustellen. Brandenburg, Berlin und der Bund werden sich entsprechend ihrer Anteile an der Finanzierung der Mehrkosten beteiligen. Brandenburg hat daher in den Haushalten 2013 und 2014, die dem Landtag zur Beratung vorliegen, entsprechend des Landesanteils von 37 Prozent an der Flughafengesellschaft eine umfassende Risikovorsorge getroffen.
Sicherlich helfen bei Finanzierungsgesprächen auch die Aussagen der Luftverkehrswirtschaft, die ohne Wenn und Aber zum Standort und zum neuen Flughafen Berlin Brandenburg steht. Auch ich bleibe dabei: Der künftige Flughafen ist unsere Chance für die Zukunft. Schon jetzt hat er sich als Job- und Wirtschaftsmotor etabliert und sichert zehntausende Arbeitsplätze. Vergessen wir nicht: Verkehrsflughäfen sind in einer globalen Welt wichtige Kristallisationspunkte des Personen-, Geschäfts- und Warenverkehrs. Auch unsere Region wird mit dem neuen Flughafen besser und intensiver in den globalen Austausch einbezogen werden. Das gilt nicht nur für das unmittelbare Umfeld. Generell erzeugt ein Flughafen Wirtschafts- und Beschäftigtenwachs- tum. Deswegen unterstützen die Landesregierung, die regionalen Unter- nehmerverbände und Gewerkschaften das Projekt.
Mit freundlichen Grüßen
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