Ohne mit Ihnen darüber in eine Diskussion eintreten zu wollen, denn die Welten, die dazwischen liegen, sind wohl weiter entfernt als Erde und Mond.

Es ist in der Tat die Frage, wie das gesellschaftlich gesehen wird: ob eine Gefahr seitens der Vögel für Flugzeuge ausgeht oder von Flugzeugen für Vögel. Weiß Gott keine philosophische Frage, sondern eine, die das Fortlaufen der Technik zum Maßstab nimmt oder die Technik einbetten lässt in das Natürliche, was die Voraussetzung für unser Leben bietet.

Unter der Maßgaben, dass Fußgänger den Autoverkehrsfluss hindern, sind vornehmlich in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren Fußgänger unter die Erde verbannt worden mit der Folge, dass Rollstuhlfahrer oft genug ganz außen vor blieben, dort, wo kein Fahrstuhl war oder dieser gerade außer Betrieb war. Heutzutage sind die einschlägigen Fußgängertunnel zugeschüttet und der VERKEHRSFLUSS der Fußgänger wird als gleich wichtig angesehen wie der VERKEHRSFLUSS per Auto sich bewegender Menschen.

Dass hier Vögel und Flugzeuge auseinander gehören, darin stimmen wir überein. Nur mit anderer Sichtweise: Zugunsten des Lebens der Vögel.

Wollen Sie mir etwa unterstellen, das mir das Leben von Vögeln gleichgültig sei? Ziemlich dreist und unverfroren. Davon ist auch in dem Schreiben an den Ministerpräsidenten nicht die Rede, sondern davon, die Flugrouten, in der Flugzeuge mit Vogel kollidieren könnten, ggf. zu überprüfen.

Holger Voss

"Wollen Sie mir etwa unterstellen, das mir das Leben von Vögeln gleichgültig sei?"

Gleich so, geehrter Herr Voss,

denn in Ihrem Schreiben hier an Matthias Platzeck ist nur von Beschädigung der Triebwerke durch Vogelschlag die Rede, kein einzige Silbe hingegen nachlesbar vom Tod der Vögel.

Mit freundlichen Grüßen
Helmut Krüger

Das heisst noch lange nicht, das mir das Leben von Vögeln gleichgültig ist. Umgekehrt könnte ich auch Ihnen vorwerfen, das Ihnen eventuell das Leben von Flugpassagieren und der Crew unwichtig erscheint, da sie deren Belange mit keiner Silbe erwähnten.

Holger Voss

Weil ja nun unzweifelhaft die Menschen, nicht aber die Vögel die größere Verhaltensfreiheit besitzen, wird sich die Angelegenheit in etwa so verhalten:

Da, wo die Vögel geschützt werden, da werden in diesem Fall auch die Menschen geschützt; da, wo die Menschen geschützt werden, ist darin der Schutz der Vögel nicht unabdingbar enthalten.

Mit freundlichen Grüßen
Helmut Krüger

Gesundes neues Jahr, Herr Krüger,

der Vogel-Pflughafen ist nur ein Beispiel für die Situation des ganzen Landes. LINK: http://www.youtube.com/watch?v=tNpdfpmSoeM

Da schließe ich mich an, Herr Pietzsch, auch Ihnen ein gutes und gesundes neues Jahr!

Die Problematik besteht offenbar darin, dass Tiere, hier eben Vögel, "verdinglicht" zu werden drohen. Hier: nicht dem Getriebe der Luftfahrt im Wege zu sein, in anderen Fällen vielleicht, sie wiederum zu überhöhen, gleich der Folgen.

Für das Scheibner-Video vielen Dank, da sind vergangen geglaubte Zeiten gegenwärtig geworden.