Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Archiviert
Autor Jan-Erik Hansen am 03. Januar 2011
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Sonstiges

Die "Mecker-Märker"- Ihre Meinung zu diesem Thema

Sehr geehrter Herr Platzeck,

am 5. Oktober 2010 titelte die „Märkische Allgemeine“:
„Die Mecker-Märker“.

Die Brandenburger sind deutschlandweit spitze bei der Eingabe von Petitionen an den Deutschen Bundestag. In keinem anderen Bundesland werden - pro Kopf gerechnet - mehr Eingaben und Petitionen auf den Weg gebracht als hier bei uns in Brandenburg.

Auch der Landtag des Brandenburg debattierte in seiner 24, Sitzung am 10.November 2010 zum Bericht über die Arbeit des Petitionsausschusses gemäß § 12 des Petitionsgesetzes für das Jahr 2009 u.a. über dieses Thema.

(Für interessierte Nutzer nachzulesen unter der Landtagsdrucksache Drucksache 5/2218)

Mich persönlich indigniert die Wortschöpfung „Mecker-Märker“ und die Konnotation sehr.

Sie gibt eigentlich positive Sachverhalte nur verkürzt und halbwahr wieder.

Denn andererseits könnte man schließlich auch argumentieren, dass sich die Märker besonders gern (politisch) in einer positiven Form Einbringen, Einmischen und die lang erkämpften Grundrechte u.a. der Landesverfassung des Brandenburg ( und des Grundgesetzes) gern nutzen und sie somit mit Leben erfüllen.

Meine Fragen an Sie wären:

1. Wie ist Ihre persönliche Meinung zum Thema „Mecker-Märker“?

2. Sie wir Ihrer Meinung nach (mehrheitlich oder fast ausschließlich) „Mecker-Märker“?

3. Denken Sie, dass mittel- oder langfristig das Image des Landes Brandenburg und auch anderer Bundesländer leidet , wenn sie als „Mecker-Märker“ pauschal (nicht nur) in den Medien betitelt werden und die Quantität von eingereichten Eingaben und Petitionen pro Kopf gerechnet praktisch als Aussage bezüglich ihrer Mentalität genutzt wird?

Vielen Dank für Ihre hoffentlich ausführliche Antwort..

Viele Grüße

Jan-Erik Hansen

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