Sehr geehrter Herr Berndt,
Ihre Wortmeldung zur elementaren Verpflichtung für die Mitglieder in Aufsichtsgremien kann ich verstehen. So können Sie völlig zu Recht erwarten, dass alle Entscheidungen in der zu kontrollierenden Gesellschaft unter Beachtung der Sorgfaltspflicht getroffen werden. Das ist auch der Anspruch, den ich als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH an mich selbst richte.
Zu der Frage, wie der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft und damit auch ich persönlich mit den haftungsrelevanten Themen umgehen werden, die sich aus der Verschiebung des Eröffnungstermins des Flughafens BER zum 3. Juni 2012 ergeben könnten, ist eine rechtsanwaltliche Prüfung veranlasst worden. Ergebnisse liegen daraus noch nicht vor. Ich bitte Sie deshalb um Verständnis, dass ich Ihnen vor diesem Hintergrund auch noch keine konkrete Auskunft geben kann.
Abschließend, sehr geehrter Herr Berndt, will ich der Vollständigkeit halber kurz auf Ihre zwei „P. S.“ eingehen. Sie sprechen zunächst von einer Entlohnung als Mitglied des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft und wecken damit bei Leserinnen und Lesern möglicherweise Vorstellungen über Zahlungen, die sich an Aufsichtsgremien von DAX-Konzernen orientieren. Dem ist nicht so. Der BER-Aufsichtsrat ist ein ehrenamtliches Gremium. Die Mitglieder und auch der Vorsitzende des Kontrollgremiums erhalten nur eine Aufwandsentschädigung je Sitzung.
Zu Ihrer zweiten Anmerkung will ich auch Stellung nehmen, obwohl ich mich auf diesem Portal schon mehrfach zur Personalie Hartmut Mehdorn geäußert habe. Ich bin offen gesagt sehr froh, mit ihm einen entscheidungsstarken, zielstrebigen und standhaften Manager auf der Kommandobrücke der Flughafengesellschaft zu wissen. Ich habe das gute Gefühl, dass es beim BER unter seiner Leitung vorwärts geht. Ich unterstütze die ehrliche Art und Weise, mit der er die verfahrene Sache wieder auf Kurs bringt. Und das, sehr geehrter Herr Berndt, ist im Interesse der Bürgerinnen und Bürger der Bundesländer Brandenburg und Berlin, ja ganz Ostdeutschlands. Darauf kommt es letztlich an.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Platzeck
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am 27. April 2013
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