Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Beantwortet
Autor Ronald Benecke am 12. Juli 2010
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Sonstiges

Leben in Brandenburg wie in einem Entwicklungsland

Die ATW in Pritzwalk hat immer wieder die Schwierigkeiten Griffenhagen ( Amt Meyenburg) und umliegende Ortschaften mit Trinkwasser zu versorgen. Am 03./ 04. Juli 2010 war es nur weinige Stunden möglich Wasser zu bekommen. Am Abend und die ganze Nacht waren wir ohne Wasser, angeblich sind die Pumpen zu schwach um das Wasser über den Berg zu pumpen, eine Aussage vom Bereitschaftsdienst des ATW. Sie werben für ein Land was ein Urlaubsparadies werden und sein soll. Mit den Infrastrukturen und Lebensverhältnissen werden wir höchstens Urlauber auf Jahre vergraulen. Ich möchte Sie hiermit bitten mit Ihren Ministern die Arbeitsweise des ATW zu überprüfen, was mit unseren Grundgebühren und Anschlussgebühren, die deftig sind passiert. Was unternehmen die Amtsdirektoren, welchen Einfluss nehmen diese auf solche Probleme?
Ich bedanke mich schon im voraus für Ihre Unterstützung.
Mit frendlichen Grüssen Ronald Benecke.

+65

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Antwort
von Matthias Platzeck am 23. September 2010
Matthias Platzeck

Sehr geehrter Herr Benecke,

vielen Dank für Ihr Schreiben. Wir alle haben uns daran gewöhnt, dass unser Lebensmittel Nummer eins, das Trinkwasser, Tag für Tag zur Verfügung steht – in genügender Menge, rund um die Uhr und vor allem in hoher Qualität. Hinter dieser Selbstverständlichkeit stehen jedoch eine hohe wirtschaftliche Leistung und eine strenge Kontrolle.

Deutschland gehört zu den privilegierten Ländern, die nicht unter Wassermangel leiden müssen – umso mehr fällt es auf, wenn einmal für Stunden kein Wasser zur Verfügung steht. Und so ist es auch bedauerlich, dass die Wasserversorgung in Griffenhagen und anderen Ortschaften in den Tagen und Nächten des 03. und 04. Juli 2010 nur sporadisch funktionierte. Ursache war nach den Recherchen meiner Mitarbeiter ein Bruch im Rohrnetz, der zu einem Druckabfall führte. Das Wasser konnte nicht mehr durch das Versorgungsnetz transportiert werden. Trotz zahlreicher Anstrengungen war es leider nicht möglich, die Störung zügig zu lokalisieren.

Der Bereitschaftsdienst des Wasser- und Abwasserzweckverbandes (WAZ) war bis in die späten Nachtstunden in einem aufwändigen Einsatz, um zunächst diese Störungsstelle zu finden. Schließlich wurde am 04. Juli 2010 die Ursache gefunden: ein Rohrbruch am Grabendüker der Stepenitz. Der Bruch lag unterhalb der Wasseroberfläche, deshalb war das Auffinden äußerst schwierig und sehr zeit- und personalaufwändig. Die Rohrleitung wurde dann umgehend repariert. Eine normale Trinkwasserversorgung konnte am gleichen Tag, dem 04. Juli 2010, ab ca. 12:00 Uhr wieder in allen Orten erfolgen.

Sehr geehrter Herr Benecke, unsere Recherchen haben auch ergeben, dass die für Griffenhagen maßgebliche Druckerhöhungsstation in Bergsoll über moderne Pumpen- und Steuerungstechnik verfügt. Sie entspricht technisch dem derzeitigen Stand. Erfreulich ist auch, dass die Versorgungssicherheit im gesamten Bereich dieser Druckerhöhungsstation zudem kürzlich wesentlich erhöht wurde. Innerhalb des Ortsnetzes Bergsoll wurde eine Trinkwasserleitung erneuert und vergrößert. Sie dient zudem als Versorgungsleitung für die Druckerhöhungsstation in Bergsoll.

Auch hat die untere Wasserbehörde, die beim Landkreis Prignitz angesiedelt ist, keine Kenntnisse über Störungshäufigkeiten bei der Wasserversorgung im Bereich des WAZ Pritzwalk. Deshalb und auch in Anbetracht der besonderen Umstände des Vorfalls im Juli diesen Jahres kann die Kommunalaufsichtsbehörde in dem Vorfall kein rechtswidriges Verhalten des WAZ Pritzwalk erkennen.

Mit freundlichen Grüßen