Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Archiviert
Autor Catrin Braun am 09. September 2009
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Umwelt

Naturschutzgebiet in Gefahr

Sehr geehrter Herr Platzek,

ich wende mich als Anwohnerin der Stubenrauchstraße und Bürgerin der Stadt Potsdam an Sie, um das Bauvorhaben "Bäkewiese" in der derzeit geplanten Form zu verhindern.

Die STOFANEL Investment AG plant, das mit ca. 300 alten Bäumen bewachsene Grundstück des ehemaligen Campingplatzes am Naturschutzgebiet Bäkewiese in Berlin-Wannsee, mit 53 Luxusvillen zu bebauen.

Entlang der "Neuen Kreisstraße" in Berlin und der "Stubenrauchstraße" in Potsdam sollen dreigeschossige massive Reihenhausblocks mit bis zu sechs Wohnungen entstehen. Diese Bebauung ist für diesen Wohnbereich in Wannsee und Babelsberg ortsuntypisch und würde den Charakter des Wohngebietes massiv verändern.

Die Erschließung des 33.500 qm großen Grundstücks soll über die Stubenrauchstraße, derzeit eine verkehrsberuhigte reine Anliegerstraße, erfolgen. In der Stubenrauchstraße selbst befinden sich 43 Häuser. D.h., die Bebauung mit über 50 zusätzlichen Wohnhäusern auf einer wesentlich kleineren Fläche zeigt die Unverhältnismäßigkeit zur momentanen Bebauungsdichte. Auch würde es zu einer Verdoppelung des Verkehrs führen und damit zu einer enormen Verkehrsbeeinträchtigung durch An- und Abfahrtsverkehr. Und das in direkter Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet.

Das mit Wald bewachsene Grundstück, das in direkter Nähe zum Naturschutzgebiet Bäkewiese liegt, wurde seit Anfang September vom Unterholz befreit. Lt. Aussagen des Salesmanager der Firma STOFANEL sollen ca. 100 der alten Bäume Luxusvillen weichen. Höhlen und Nistkästen auf diesem Areal bieten zahlreichen Arten Sommer- und Winterquartiere. Der Lebensraum geschützter Tierarten, wie Specht, Wasserfledermaus oder Große Abendsegler wäre damit verloren und unwiederbringlich zerstört.

Flächennutzungsplan und Landschaftsprogramm von Berlin sehen für das Grundstück am Naturschutzgebiet zudem eine öffentliche Parkanlage vor.

Leider stehen hier wieder einmal finanzielle Interessen vor Umweltinteressen.
Für 34 der 53 Villen wurden bisher von der STOFANEL Investment AG Bauanträge beim Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf gestellt. Bis jetzt wurde über diese noch nicht entschieden.

Ich wendet mich entschieden gegen dieses Vorhaben in der derzeit geplanten Form, weil Unweltbelange nur sehr rudimentär und symbolhaft, um der Sache einen „sauberen" Anschein zu geben, berücksichtigt werden. Eine Bebauung mit dreigeschossigen Reihenhäusern lehne ich ab, weil sie dem geltenden Baunutzungsplan widerspricht, der nur eine Bauweise mit Einzel- und Doppelhäusern mit zwei Vollgeschossen zulässt. In der gesamten Umgebung stehen nur Ein-oder Zweifamilienhäuser. Hier sollen Häuser für bis zu 6 Miet-/Wohnparteien entstehen.

Auch ist zu bemerken, dass die geplante dreigeschossige Bebauung in der Seenlandschaft am Ufer des Griebnitzsees mit dem Naturschutzgebiet Bäkewiese weithin sichtbar wäre und somit dem Landschaftsprogramm widerspricht.

Ich bitte Sie um Unterstützung!

Catrin Braun

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