Sehr geehrter Herr Hansen,
unser Land Brandenburg kann sich glücklich schätzen angesichts so vieler ehrenamtlich tätiger Mitbürgerinnen und Mitbürger. Jeder Dritte ist bei uns in dieser oder jener Form uneigennützig für Andere da oder engagiert sich für die Gemeinschaft. Nirgendwo sonst in Ostdeutschland ist die Quote so hoch. Deshalb ist es so wichtig, Formen der Anerkennung und gesellschaftlichen Würdigung solch vorbildlichen Tuns zu finden.
Wir in Brandenburg besitzen mittlerweile eine breite Palette von Ehrungsmöglichkeiten für engagierte Bürgerinnen und Bürger. Diese reicht von Vorschlägen für das Bundesverdienstkreuz, die ich an den Bundespräsidenten richte, über den von Ihnen angesprochenen Verdienstorden unseres Landes oder dem jährlichen Ehrenamtsempfang im Dezember, den Landtag und Landesregierung gemeinsam organisieren. Ich selbst beende keine meiner turnusmäßigen Reisen in die Landkreise ohne eine Begegnung mit Ehrenamtlern vor Ort, um Dank zu zollen aber auch um gute Erfahrungen mitzunehmen.
Der Verdienstorden Brandenburgs wird ebenso wie das Bundesverdienstkreuz vorrangig in Würdigung einer hervorragenden Lebensleistung vergeben. So war dies übrigens auch im Falle Jörg Schönbohm, der sich unstrittige Verdienste um die Deutsche Einheit, insbesondere bei der Auflösung der DDR-Volksarmee und der Eingliederung der NVA-Offiziere in die Bundeswehr erworben hat. Jörg Schönbohm wurde also nicht für seine Arbeit im brandenburgischen Kabinett und für seine Politikerentscheidungen geehrt, sondern für ein jahrzehntelanges Wirken zum Wohle des Allgemeinwesens.
Nun zu den von Ihnen angeregten Auszeichnungsmöglichkeiten gerade für junge Menschen. Aus meiner Sicht existieren sie bereits. Gerade der im September 2007 von mir gestiftete Preis eines „Ehrenamtlers des Monats“ bietet die beständige Möglichkeit, junge freiwillig Engagierte auszuzeichnen, die noch nicht über eine langjährige Ehrenamtsvita für einen Verdienstorden verfügen. So haben wir z.B. das solidarische Handeln einer Potsdamer Schülergruppe für Afrika gewürdigt. Oder um ein weiteres Beispiel zu nennen: „Ehrenamtler des Monats“ wurden zum Jahreswechsel zwei Mädchen, die in märkischen Diskotheken ihre männlichen Zeitgenossen vom Fahren unter Alkoholeinfluss abhalten. Sie alle erhielten eine Ehrenurkunde und den begehrten „Ehrenamts-Füller“, hergestellt übrigens in Bad Wilsnack.
Sollten Sie eine Anregung für eine solche Auszeichnung haben, so bitte ich Sie, mir diese über die „Koordinierungsstelle für Bürgerschaftliches Engagement“ in der Staatskanzlei zukommen zu lassen (www.ehrenamt.brandenburg.de).
Sie fragen abschließend nach den „Motoren des Jahres“. Ganz klar: Das waren für mich auch die Bürgerinnen und Bürger in Teltow-Fläming mit ihrem Landrat vornweg. Sie haben es auf einen Spitzenplatz im harten Ranking der deutschen Landkreise geschafft und spielen in Ostdeutschland immer ganz vorne mit. Daneben haben sie den Landkreis kulturell und - was das Lebensgefühl anlangt - so attraktiv gemacht, dass viele Menschen nach „TF“ gezogen sind und sich dort mit ihren Familien sehr wohl und heimisch fühlen.
Mit freundlichem Gruß
Matthias Platzeck
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