Geehrter Herr Voss,

wenn, wie Sie vermuten, ggf. 26 gewählte Abgeordnete die Stimmen des Souveräns nicht ernst nehmen, so nehme ich doch ganz stark an, dass im Falle des Falles das Zweidrittel der anderen, die 59, des Volkes Stimme im Zweifelsfalle eben nicht ignorieren ...

... und hier das grundsätzliche Menschenrecht auf Gesundheit mittels Schlaf höherrangiger bewerten als die Abgehetztheit recht vordergründigen Wirtschaftens.

Mit freundlichen Grüßen
Helmut Krüger

Sehr geehrter Herr Krüger,

Tatsache ist auf jeden Fall, das die Nachtflugverbots-Befürworter die Fakten ignorieren, indem sie behaupten, das es in unserer Region keine Grundlagen für Randflugzeiten gäbe. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Berlin´s größter Industriebetrieb Siemens beispielsweise exportiert Ersatzteile für seine Gasturbinen. Da es sich hierbei um zeitkritische Fracht handelt, wären entsprechende Randflugzeiten für die Firma sicherlich sinnvoll. Der Regierende Bürgermeister Wowereit machte sich auf der diesjährigen Berliner Wirtschaftskonferenz Sorgen darüber, das die Region Berlin künftig von einem Arbeitsplatzabbau von Seiten der Firma Siemens betroffen sein könnte. Mit den genannten luftverkehrspolitischen Rahmenbedingungen, welche u.a. in der Hand des Regierenden Bürgermeisters liegen, könnte er die Ausgangslage für Siemens sicherlich verbessern.

Mit freundlichen Grüßen

Holger Voss

Sehr geehrter Herr Voss,

Begründungen und Begehrlichkeiten finden sich allüberall und es scheint mir gerade das willfährige Nachrennen in einseitiger Richtung zu sein, was derartige Maßlosigkeiten gebiert.

Es gibt ein Recht auf körperliche Unversehrtheit und die Nachtruhe empfinde ich dabei inbegriffen, das Eigentumsrecht unterliegt dagegen der Bindung an die Sozialverträglichkeit.

Nicht umsonst, ohne die Väter und die eine Mutter unseres Grundgesetzes der Wirtschaftsfeindlichkeit zu schmähen.

Neulich habe ich übrigens ein Interview mit Wolfgang Grupp gelesen, auch andere Unternehmer sind ja überzeugt davon, dass nicht einfach nur der Wettbewerb "diktiert", sondern Unternehmer Zeichen setzen können und sich Sensibilität durchaus bezahlt macht.

Politik hat die Aufgabe des Gestaltens und soweit sie ihre Rolle nur im Abnicken dessen sieht, was ohnehin passiert, macht sie sich UNunterscheidbar. Das würde ich Matthias Platzeck keinesfalls wünschen.

Gleichfalls mit freundlichen Grüßen
Helmut Krüger