Sehr geehrte Damen und Herren,
wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!
Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.
Herzlichst
Ihr
Matthias Platzeck
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Soziales
Todesurteil für ländliche Sozialstrukturen?
Sehr geehrter Herr Platzek,
wir sind im letzten Jahr nach Brandenburg (zurück-)gekommen, weil wir uns nach ca. 15 Jahren in München in einem ländlichen Haus niederlassen wollten. Zwei Kinder, ein kleines Unternehmen und viel Erfahrung mit dem alten Teil Deutschlands brachten wir mit.
Die erste schlechte Nachricht war, dass die Bahnstrecke, an der unser kleiner Ort Drahnsdorf glücklicherweise liegt, geschlossen werden sollte; die zweite, das nun auch die kleine Grundschule mit benachbarter Kindertagesstätte geschlossen werden soll.
Sollen im ländlichen Bereich, der doch durch Jugendabwanderung und Arbeitsplatzmangel ohnehin benachteiligt ist, auch noch die letzten sozialen Strukturen zerstört werden und damit jede Möglichkeit der regionalen Entwicklung? Wird durch Ihre Regierung billigend in Kauf genommen, dass Dörfer zunehmend frei von Kindern, Jugend und Familien sind und die kleinen Schulen und Kindergärten, die als Zentrum der Begegnung für jede Altersgruppe vollkommen intakt sind, geschlossen werden?
Vielleicht sollten verantwortliche Politiker zum einen nicht nur Zahlen und Berechnungen zugrunde legen, wenn es darum geht, soziale Zentren und Auffangstellen für ansonsten unbeschäftigte und vereinsamte Menschen zu erhalten oder nicht. Und wenn sie denn doch Zahlen zu Rate ziehen, dann doch wenigstens langfristig und mit gutem Willen, durch differenzierte Verteilung von Bildungsstandorten - nicht nur in Städten, sondern auch in kleineren Orten - einen Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und regional lebenswichtigen menschlichen Bedürfnissen zu schaffen.
PS. Die Bahnstrecke ist auf Grund massiver Proteste der Lausitzer Tourismusverbände vorläufig nicht geschlossen worden. Gibt es auch für unsere Schule noch Hoffnung?
Mit freundlichen Grüßen
Anja Lucke
Elternsprecherin
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